Landgericht - Prozess nach Messerstecherei: Ehemann erscheint vor Gericht
Ein 33-jähriger Mann muss sich seit Donnerstag vor dem Amtsgericht Baden-Baden beantworten, weil er angeblich seine Frau getötet hat. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, seiner Frau Anfang Juni dieses Jahres in der gemeinsamen Wohnung in Gainsbach (Kreis Rastatt) mehrfach mit einem großen und einem kleinen Küchenmesser in den Hals und Oberkörper gestochen zu haben. Der 27-jährige Mann soll zum Zeitpunkt des Angriffs geschlafen haben. Die Frau hatte 14 Stichwunden am Körper, die teilweise so groß waren, dass sie viel Blut verlor und schließlich starb. Die Anklage lautete auf heimtückischen Mord.
Zu Beginn des Prozesses wollte sich der Afghane zunächst nur zu seinen Lebensumständen äußern. Sein Verteidiger verlas eine persönliche Stellungnahme, die von einem Dolmetscher übersetzt wurde. Allerdings könnten die Angeklagten zu einem späteren Zeitpunkt in die Angelegenheit eingreifen, so der Verteidiger des 33-Jährigen.
Die Ermittler gehen davon aus, dass das Paar zum Zeitpunkt der Tat nicht allein in der Wohnung war. Anwesend waren die Schwiegermutter der Frau und vier minderjährige Kinder – der Sohn des Paares und die drei Töchter der Frau. Nach dem Vorfall flüchtete der Mann, wurde aber später auf der Straße erwischt. Er wurde festgenommen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sind die strafrechtlichen Hintergründe noch nicht abschließend geklärt. Das Paar soll schwere Eheprobleme haben. Der Angeklagte erwog, ohne seine Frau in sein Heimatland zurückzukehren.
Für Januar sind vier weitere wichtige Anhörungstermine geplant. Die Beweiserhebung soll bei der nächsten Anhörung am 5. Dezember beginnen.
Mitteilung vom 2. Juni 2023
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Quelle: www.stern.de