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Prozess gegen IS-Mitglieder: Mutter erscheint vor Gericht

Was bringt eine junge Mutter dazu, ihr Kind in ein Kriegsgebiet zu bringen? Vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht verhandelt ein Prozess um die Mitgliedschaft in der Terrorgruppe Islamischer Staat und Kriegsverbrechen in Syrien.

Außenansicht des Haupteingangs des Hamburger Kriminaljustizgebäudes am Sievekingplatz. Foto.aussiedlerbote.de
Außenansicht des Haupteingangs des Hamburger Kriminaljustizgebäudes am Sievekingplatz. Foto.aussiedlerbote.de

Terrorismus - Prozess gegen IS-Mitglieder: Mutter erscheint vor Gericht

Am Montag hat das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg den Prozess gegen eine Mutter von drei Kindern wegen des Vorwurfs des Beitritts zu einer ausländischen Terrororganisation begonnen. Der 31-jährige deutsch-algerische Staatsbürger soll zwischen 2013 und 2017 Mitglied der Terrorgruppe Junud al-Sham und der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) gewesen sein.

Im Mai 2013 sei sie mit ihrer damals vier Monate alten Tochter nach Syrien gereist, um ihren Mann zu besuchen, heißt es in der Anklageschrift der Bundesanwaltschaft. Dort lebten sie zusammen in einem Haus, aus dem Junud Sham die Bewohner vertrieb. Es wird davon ausgegangen, dass der Angeklagte im Besitz einer halbautomatischen Waffe war.

Das Paar trat im Februar 2014 dem IS bei. Im September 2015, kurz nach der Geburt ihres zweiten Kindes, verstarb ihr Mann. Ende 2015 heiratete der Angeklagte einen verwundeten Islamischen Staat-Kämpfer und brachte im September 2017 ihr drittes Kind zur Welt.

Wie die Bundesanwaltschaft erklärte, versuchte sie, nach Deutschland zurückzukehren, als ihr zweiter Ehemann sie kurz darauf verließ. Im März 2018 zog sie nach Bonn und im September 2022 nach Kiel. Dort wurde sie am 20. Juni 2023 festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Zu den weiteren Anklagen zählen Verletzung der Fürsorge- und Aufklärungspflicht, Kriegsverbrechen gegen Eigentum und Verstoß gegen das Kriegsrüstungskontrollgesetz.

Nach der Verlesung der Anklage sagte die 31-Jährige, sie werde dazu Stellung nehmen. Ihr Verteidiger gab am Dienstag eine Erklärung ab, in der er den nächsten Verhandlungstermin bekannt gab.

Mitteilung der US-Staatsanwaltschaft verklagt Anklage vom 30.10.23

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Quelle: www.stern.de

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