Kontroverse über Diskriminierung - Proteste auf Sylt gegen Rechtsradikalismus.
Nur wenige Tage nachdem ein Video, das Rassisten und Rechtsextremisten in einem Bar auf Sylt offensiv Kommentare machten, online geteilt wurde, versammelten sich über 400 Menschen in Westerland, um gegen solche Ideologien zu protestieren. Das Ereignis, organisiert von einer Koalition linker Organisationen, fand vor dem Rathaus statt und hatte das Ziel, die unerwünschte Natur des Rassismus und des Rechtsextremismus auf der Insel zu zeigen. Die Koalition, "Sylt gegen Rechts," äußerte ihre Ansichten mit Plakaten wie "Null Toleranz für Unverträglichkeit".
Hauptakteure in der Gemeinde, darunter Katrin Kupfer, die dritte Stellvertreterin des Bürgermeisters der Gemeinde Sylt, und mehrere Politiker, sprachen bei der Versammlung. Die Polizei schätzte die Gesamtzahl der Teilnehmer auf rund 400 und bestätigte ein friedliches Ausgangsereignis. Eine weitere Demonstration mit nur wenigen Teilnehmern fand in Keitum statt.
Am Vortag, etwa zehn Teilnehmer engagierten sich in einer getrennten Demonstration in Westerland unter dem Slogan "Laut gegen die Rechten!" Mit Plakaten wie "Menschenrechte statt rechter Ideologie", "Verhindere morgen Pogrome" und "Willkommen Flüchtlinge" zogen sie durch die Stadt.
Das Video, das die Empörung auslöste, zeigte Gäste, die Schreie wie "Ausländer raus" und "Deutschland für die Deutschen" zum Lied "L'amour toujours" aus einem Party im Bar in Kampen riefen. Der Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) war unter den vielen Politikern, die sich über die Situation entsetzt äußerten. Punks hatten in den letzten zwei Jahren auch Demonstrationen auf Sylt veranstaltet. Allerdings zogen diese Kritik auf sich, weil sie Lärm, Abfall und schlechte Gerüche hinterließen, was zu der Aufhebung eines "Protestlagers" im Sommer führte, das die gesellschaftliche Spaltung vermeiden und Gleichheit zwischen Menschen fördern wollte. Die Punks planen, ab dem 22. Juli für mehrere Wochen auf die Insel zurückzukehren.