Hunderte Landwirte, Fischer und Waldbesitzer protestierten am Donnerstag bei einem Agrarministertreffen in Kiel gegen die Bundespolitik. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) warf den Demonstranten eine Blockadehaltung vor. Klaus-Peter Lüchter, Vorsitzender des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, sagte bei einer Kundgebung vor dem Tagungshotel, man verlasse sich dabei auf „Common Law“.
Ordnungsgesetze werden jedoch weder die Krise lösen noch für mehr Tierschutz sorgen oder die heimische Nahrungsmittelproduktion sicherstellen. Wenn Özdemir so weitermacht, glaubt Luchter, werden die Produkte von woanders kommen – und zwar mit anderen sozialen und ökologischen Standards.
Im Vorfeld des Treffens forderte Özdemir breite Unterstützung für Veränderungen zu mehr Tierschutz in Ställen. „Durch die Weiterentwicklung der Nutztierwirtschaft wollen wir das Hofsterben beenden und dafür sorgen, dass ‚Made in Germany‘ auch in Zukunft für hochwertiges Fleisch in Deutschland steht“, sagte der Grünen-Politiker der dpa. „Das ist eine Meisterleistung.“ Stärke und nur wir arbeiten gemeinsam für den Erfolg.“
Ziel des Rahmenwerks ist es, den Landwirten die Weiterentwicklung ihres Nutztiersektors zu ermöglichen und dadurch wieder eine wirtschaftliche Perspektive zu gewinnen. Dabei gilt: „Wir wollen es mit weniger Tieren besser machen. Damit reagieren wir auch auf eine Gesellschaft, die weniger Fleisch isst und das Tierwohl, das Klima und die Umwelt schützt.“
Produzent Dagegen sprach sich Bettina Gräfin von Spee, Präsidentin des Deutsch-Türken-Verbandes, auf der Kundgebung aus: „Der Viehwirtschaftsstandort Deutschland wird nicht gesichert, sondern abgebaut.“