Immobilien in Deutschland, insbesondere in großen Städten, sind traurigerweise bekannt dafür, schwer zu erwerben und sich schwer leisten zu können. Dennoch zeigt eine Analyse der Online-Plattform Immowelt, dass trotzdem ein Preisrückgang bei Wohnimmobilien in Deutschland eingetreten ist.
Preisrückgang bei Wohnimmobilien in Deutschland in 14 Städten
Laut der durchgeführten Analyse liegen die Preise in allen 14 untersuchten Städten unter dem Höchststand von 2022, dennoch sind deutliche Unterschiede erkennbar. Statistisches Bundesamt führt die Preissituation auf dem Immobilienmarkt teilweise auf die gestiegenen Baukosten für neue Gebäude zurück.
Die #Baupreise für Wohngebäude sind im Mai 2023 um 8,8 % gegenüber Mai 2022 gestiegen. Gegenüber Februar 2023 (vorheriger Berichtsmonat) stiegen sie um 0,8 %. Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden sind 11,7 % teurer als im Vorjahresmonat. Mehr: https://t.co/iO6w8WDoeP #Preise pic.twitter.com/qSRCO17Q27
— Statistisches Bundesamt (@destatis) July 10, 2023
Für die Analyse wurden Angebote auf der Website immowelt.de im Jahr 2022 in 14 großen Städten untersucht, und es wurde ein Vergleich der Preise von 2022 für bestehende Wohnungen im Erdgeschoss aus den 1990er Jahren mit einer Fläche von 75 qm und drei Zimmern mit den Preisen vom 1. August dieses Jahres durchgeführt.
Den Ergebnissen der Studie zufolge zeigt sich der größte prozentuale Preisrückgang in Hannover: In dieser Stadt in Niedersachsen wurden Immobilien in diesem Jahr um 16,9% günstiger verkauft als im Vorjahr.
Laut Immowelt sank der Preis für eine 75 qm große Wohnung in dieser Stadt von 307.000 Euro auf 255.000 Euro.
Die Preise in Berlin haben sich kaum verändert
Dresden, so zeigt die Analyse, belegte den zweiten Platz, wo die Preise um 13 % sanken. Folglich liegt der Preis für eine vergleichbare Wohnung dort derzeit bei 192.000 Euro.
Auch in Bremen, Stuttgart und München wurde ein erheblicher prozentualer Preisrückgang festgestellt.
In der Hauptstadt Deutschlands, Berlin, sieht die Situation anders aus, bietet jedoch dennoch einen Hoffnungsschimmer: In Berlin sind die Preise um 3,3 % gesunken.
Plötzlicher Rückgang
Im Zeitraum von 2016 bis 2022 sind die Immobilienpreise in Deutschland insgesamt stark angestiegen.
Laut dem kürzlich veröffentlichten Postbank Immobilienatlas betrug der durchschnittliche Preisanstieg in allen 400 Regionen Deutschlands 77 % – von 1.757 Euro auf 3.075 Euro pro Quadratmeter.
Insbesondere in der Hauptstadt von Deutschland sind die Preise in den letzten Jahren außer Kontrolle geraten: Laut Postbank wird der Preisanstieg im Zeitraum von 2016 bis 2022 bei 82 % liegen.
Somit könnte der Preisrückgang ein Signal für potenzielle Käufer sein, dass jetzt der geeignete Zeitpunkt für den Kauf ist – obwohl die Hypothekenzinsen hoch bleiben und mit über 4 % im Vergleich zu 1 % im Jahr 2021 liegen.
In der Liste ist der Preisrückgang bei Wohnimmobilien in den großen Städten Deutschlands dargestellt:
- Hannover: -16,9 %
- Dresden: -13,0 %
- Bremen: -11,6 %
- Stuttgart: -11,1 %
- München: -10,8 %
- Köln: -9,7 %
- Düsseldorf: -9,6%
- Nürnberg: -9,4 %
- Frankfurt: -9,0%
- Hamburg: -7,2 %
- Essen: -6,7 %
- Dortmund: -5,7 %
- Leipzig: -4,2 %
- Berlin: -3,3 %