Agrar - Positive Bilanz der Apfelernte Altes Land
Die Leistung ist geringer, aber der Preis ist besser. Das ist die Bilanz der diesjährigen Apfelernte in der Region Altes. „Der Verkauf läuft gut und es gibt mehrere Gründe, warum die Preise höher sind als im Vorjahr“, sagte Matthias Görgens, stellvertretender Leiter des Versuchsinstituts für Obstbau in York der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Das Wichtigste ist EU-weit gibt es weniger Äpfel – das gilt für alle Länder. Und die deutsche Qualität ist sehr gut.
Die diesjährige Ernte beträgt rund 299.000 Tonnen, 10 % weniger als in der Vorsaison. Nach der Rekordernte im letzten Jahr wird der Ertrag der Bäume zurückgehen. Das ist ein normaler biologischer Rhythmus. Aufgrund der guten Verkaufszahlen ist der Lagerbestand nun 20 % niedriger als im Jahr 2022. „Das ist ein guter Vorrat, der für die nächste Ernte ausreichen wird“, betont Görgens. Nach zwei Verlustjahren hat sich der Markt nun erholt. Mit 550 Betrieben und 10.000 Hektar Land ist das Alte Land zwischen Cuxhaven und Hamburg nach Angaben der Stadt York das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Deutschlands.
Auch der Ertrag des Apfelsaftanbaus, insbesondere in Süddeutschland, hat zur Marktentspannung beigetragen. Der Experte sagte, Apfelwein könne die Schwelle von Tafeläpfeln nicht überschreiten, aber Obstgärten hätten nur wenig Arbeit vor sich. Pflanzenschutz und aufwendige Pflege entfallen.
Aufgrund des Klimawandels und der steigenden Durchschnittstemperaturen werden sich einige Anbaupraktiken langfristig ändern. „Holsteiner Kühe Cox vertragen keine Hitze und wachsen daher weniger“, sagt Görgens. Die Sorte Wellant ist auf dem Vormarsch.
Auch Birnen profitieren von warmen Bedingungen. „Wir wollen den Anteil an Birnen ein wenig ausbauen und es wird Veränderungen geben. Die Qualität ist in Ordnung und wir haben keine Verkaufsbedenken“, erklärte er. Bisher ist das nur ein kleiner Prozentsatz; der Obstanteil im Alten Land liegt bei etwa drei Prozent. In südlichen Anbauländern wie Italien ist das Wetter mittlerweile zu heiß für Birnen.
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Quelle: www.stern.de