- Poseck setzt Hilfe in die Sturmvorhersage
Nach dem vernichtenden Sturm in Nordhessen hat Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) finanzielle Hilfe für die betroffenen Gemeinden und Bewohner versprochen. Die Beseitigung der Schäden belastet die Gemeinden Wesertal, Hofgeismar, Trendelburg, Bad Karlshafen und Reinhardshagen finanziell enorm, weswegen entsprechende Unterstützung geprüft wird, wie Poseck nach einem Besuch in der Sturmregion ankündigte. "Wir lassen die betroffenen Bürger nicht im Stich", sagte der Minister.
Für solche Fälle gibt es die Elementarschadenrichtlinie des Landes Hessen, die unter bestimmten Bedingungen finanzielle Unterstützung bietet. Für die Umsetzung ist ein etabliertes Verfahren mit dem Landkreis und der Regierungskommission geplant. "Im Prinzip besteht auch die Möglichkeit, unbürokratische Soforthilfe zu leisten", erklärte Poseck.
Durch den starken Regen am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag waren allein in der am stärksten betroffenen Gemeinde Trendelburg-Gottsbüren rund 60 Wohngebäude betroffen, wie eine Landkreis-Sprecherin mitteilte. Weitere 30 Wohngebäude waren im Bad Karlshafener Ortsteil Helmarshausen betroffen, wie eine Sprecherin des Landkreises Kassel mitteilte. Die Schäden werden auf mehrere Millionen Euro geschätzt, eine genaue Schätzung ist jedoch noch nicht möglich. Die Gesamtzahl der betroffenen Wohngebäude ist ebenfalls noch nicht bekannt.
Laut Poseck führte der starke Regen in vielen Orten zu überfluteten Kellern und Erdgeschosswohnungen, zahlreiche Bäume wurden entwurzelt, Heizölbehälter weggespült und Straßen unterspült. Auch Autos und andere Gegenstände wie Flüssiggasbehälter wurden weggespült. In einigen Fällen waren Menschen in ihren Häusern gefangen, weil das Wasser im Erdgeschoss stand. Zwei Menschen mussten von Einsatzkräften mit Booten aus ihren Autos gerettet werden. Insgesamt sei der Einsatz sehr erfolgreich und gut koordiniert verlaufen, sagte Poseck. Der professionelle Ablauf zeige, dass Hessen im Katastrophenschutz gut vorbereitet sei.
Laut der Landkreis-Sprecherin hat die Bauaufsichtsbehörde die betroffenen Gebäude inspiziert, alle sind statisch intakt, so dass die Bewohner mit dem Aufräumen und Reparieren beginnen können. Einige Häuser sind noch bewohnbar, in anderen Fällen sind die Bewohner zu Verwandten oder Freunden gezogen. "Die gegenseitige Hilfsbereitschaft ist riesig", sagte die Sprecherin.
Poseck war auch von der Gemeinschaftsgeist beeindruckt. Viele hätten dazu beigetragen, die schwierige Situation so schnell und gut wie möglich zu überwinden. "Insbesondere möchte ich den Einsatzkräften danken. Sie sind seit Freitag rund um die Uhr im Einsatz."
Über das Wochenende waren rund 1000 Helfer in der Region, darunter Einsatzkräfte aus den Landkreisen Schwalm-Eder, Werra-Meißner und Waldeck-Frankenberg sowie Helfer vom Technischen Hilfswerk und dem Deutschen Roten Kreuz, wie die Landkreis-Sprecherin mitteilte. Drei Feuerwehrleute wurden bei den Einsätzen leicht verletzt.
In einigen Fällen mussten sie innerhalb weniger Tage erneut ausrücken - beispielsweise in Wesertal-Gieselwerder, wo am Sonntag eine Brückenkonstruktion abgerissen werden musste, weil ein Durchlass blockiert war, wie die Sprecherin mitteilte. Dies führte dazu, dass ein Bach erneut seine Ufer überflutete und Keller erneut überschwemmt wurden. Es gab auch Einsätze in den bisher nicht betroffenen Ortschaften Vellmar und Helsa aufgrund von Starkregen am Wochenende.
Die Aufräumarbeiten konzentrieren sich nun zunächst auf die Beseitigung großer Mengen an Abfall. Durch den Starkregen füllten sich viele Keller, was zu massiven Anhäufungen von sperrigem Abfall und in einigen Fällen auch gefährlichem Abfall führte.
Poseck hatte in der Region Diskussionen mit der stellvertretenden Landrätin des Landkreises Kassel, Silke Engler, sowie mehreren Bürgermeisterinnen und Bürgermeister betroffener Gemeinden. Er besuchte auch Gottsbüren, sprach mit betroffenen Bewohnern dort und traf sich mit Einsatzkräften.