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Portigon übernimmt Verantwortung für Cum-Ex-Schulden

Ein milliardenschwerer Streit zwischen den beiden Nachfolgern der aufgelösten Randersbank West Deutsche Bank wurde beigelegt. Eines der Staatsunternehmen, Portigon, hatte versucht, Schulden aus Nebengeschäften der Westdeutschen Bank auf eine andere Nachfolge-„Bad Bank“, die Erste...

Banken - Portigon übernimmt Verantwortung für Cum-Ex-Schulden

Ein milliardenschwerer Streit zwischen den beiden Nachfolgern der aufgelösten Randers Bank West Deutsche Bank wurde beigelegt. Eines der Staatsunternehmen, Portigon, hatte versucht, Schulden aus Nebengeschäften der Westdeutschen Bank auf eine andere Nachfolge-„Bad Bank“, die Erste Abwickelungsanstalt (EAA), zu übertragen. Nachdem das Portigon-Projekt Ende 2022 am Oberlandesgericht Frankfurt gescheitert ist, meldet sich nun das Bundesgericht zu Wort. Der BGH gab am Dienstag bekannt, dass die Klage abgewiesen wurde. Die Entscheidung fiel am 5. Dezember.

Damit ist das OLG-Urteil zugunsten der EAA rechtskräftig und Portigon entsteht eine Steuerschuld von rund 1 Milliarde Euro. Portigon gehört dem Land NRW. Die beiden Sparkassenverbände NRW halten jeweils 25 % der Anteile, das Land NRW hält rund 48 %.

„Mit dieser Entscheidung des Bundesgerichtshofs ist das größte Einzelrisiko für die EAA abgewendet“, zeigte sich Vorstandsmitglied Christian Doppstadt zufrieden. Nach rund vierjährigem Streit wurde klar, dass Portigon für die Steuernebenschulden der Westdeutschen Bank verantwortlich war.

Nordrhein-Westfalen Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte, die Entscheidung des BGH habe keine Auswirkungen auf den Landeshaushalt. „Der rechtskräftige Ausgang des Rechtsstreits spiegelt sich bereits in der Bilanz und Planung des Unternehmens wider.“

Zwischen 2005 und 2008 war die WestLB an Nebengeschäften beteiligt. Aktiengeschäfte rund um den Dividendenstichtag zielen darauf ab, von den Steuerbehörden mehrere nicht gezahlte Kapitalertragssteuerrückerstattungen zu erhalten. Mehrere deutsche Banken waren in Steuerskandale verwickelt.

Nach der Finanzkrise 2008/2009 steckte die WestLB in Schwierigkeiten. Es wurde 2012 auf Druck der Europäischen Kommission abgerissen.Bad Bank hatte 2009 Portfolioanteile an die Bank übertragen und im Zuge der 2012 abgeschlossenen Restrukturierung weitere Risikopositionen und strategisch nicht benötigte Unternehmensbereiche übernommen. EAA und Portigon streiten darüber, ob die Übertragung eines Kapitalmarktgeschäfts auch eine Steuerpflicht für Nebengeschäfte mit sich bringt. Dies ist im Vertrag nicht klar geregelt.

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Quelle: www.stern.de

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