Birgit Pommer (links), Vorsitzende des Thüringer Landtags, sagt, im Nordhausener Oberbürgermeisterwahlkampf seien kommunalpolitische Themen wichtiger als in Sonneberg. Die AfD spiele bei den Landtagswahlen eine größere Rolle. Die Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel, die Zukunft der Schulen oder der Bau von Radwegen hätten viele Menschen dazu getrieben, dorthin zu ziehen, sagte Pommer am Donnerstag am Rande des Landtags in Nordhausen. Von 2012 bis 2014 war Pommer Landrat des Landkreises Nordhausen (zu dem auch die Stadt Nordhausen gehört). 2019 gewann sie als direkt gewählte Abgeordnete das Landesmandat der Region.
Die Stadt Nordhausen wählt am Sonntag einen neuen Oberbürgermeister – und sechs Kandidaten bewerben sich. Pommer sagte, dass aufgrund ihrer Beobachtungen nur die Alternative für Deutschland versucht habe, Bürgermeisterwahlen mit bundespolitischen Themen zu vermischen. Es besteht kein Zweifel, dass viele Menschen in der Region von der Politik frustriert sind. „Viele sagen mir: Die Politik achtet nicht mehr auf mich, die Politik versteht mich nicht.“ Im Juni wurde erstmals ein Kandidat der Alternative für Deutschland zum Gouverneur des Landkreises Sonneberg gewählt.
Nordhausen wird an diesem Sonntag sechs Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl haben – wobei die Alternative Partei darauf abzielt, Deutschlands erste Oberbürgermeisterwahl in der norddeutschen Stadt Thüringen zu gewinnen.
Neben dem parteilosen amtierenden Abgeordneten Kai Buchmann, gegen den derzeit ein Disziplinarverfahren läuft, bewerben sich auch Kandidaten von CDU, SPD, AfD, Liberaldemokraten und Grünen. Für die Sozialdemokraten kandidiert Alexandra Rigg – sie ist Bürgermeisterin und zuständig für Bildung, Kultur und Stadtentwicklung. Der parteilose Bundeskanzler Andreas Trump kandidiert für die CDU, Stefan Marx für die FDP und der ehemalige Landtagsabgeordnete Carsten Meyer für die Grünen.
Jörg Prophet, 61, wurde von der Partei Alternative für Deutschland (AfD) entlassen. Der Zweijährige gab an, er sei Unternehmer und seit 2016 Mitglied der AfD. Er verwies auf die kommunalpolitischen Erfahrungen der Stadt Nordhausen und des Kreistags.