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Polizist steht wegen Tiermissbrauchs durch Mounties vor Gericht

Zwei Polizisten der Mannheimer Reiterstaffel stehen vor Gericht, weil sie mehrere Pferde mit Dosen, Schlägen und Pfefferpaste gefoltert haben sollen. Nach Prozessbeginn folgten Überraschungen.

Die Polizei sperrte den Bereich vor dem Stadion ab. Foto.aussiedlerbote.de
Die Polizei sperrte den Bereich vor dem Stadion ab. Foto.aussiedlerbote.de

Tierschutzgesetz - Polizist steht wegen Tiermissbrauchs durch Mounties vor Gericht

Zwei Beamte des Polizeireviers Mannheim wurden wegen Tierquälerei angeklagt. Den Beamten wurde in mehreren Fällen vorgeworfen, Dienstpferde erheblichen Schlägen ausgesetzt zu haben, unter anderem mit Reitpeitschen, mit Tüten voller Konserven gefoltert und Pfeffersoße auf Futtertröge gelegt zu haben. Die Staatsanwaltschaft sagte, sie hätten gegen das Tierschutzgesetz verstoßen, indem sie das Leiden von Tieren geduldet hätten. Das Landgericht Mannheim hat weitere Verhandlungen kurz nach Beginn am Donnerstag wegen einer mit dem Coronavirus infizierten Sachverständigen auf Ende Februar verschoben.

Sieben Zeugen werden vernommen. Weitere mögliche Termine sind für März geplant. Die Verhandlung fand nur statt, weil die Polizei Einwände gegen den Strafbefehl erhob. Die Beamten im Alter von 40 und 55 Jahren äußerten sich zu Beginn des Prozesses nicht.

Dem jungen Mann wird vorgeworfen, im Jahr 2020 mit Konserven gefüllte Jutesäcke auf Macamillo platziert zu haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gerieten die Tiere durch das Rasseln in Panik und „liefen vor Angst weiter, bis sie erschöpft waren“. Ende 2021 soll der Beamte ein Pferd mit einer Reitpeitsche geschlagen haben, so dass es sich auf die Hinterbeine stellte und versuchte, aus einer Box zu entkommen, was zu starken Schmerzen führte. Ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz wird mit einer Höchststrafe von drei Jahren Gefängnis geahndet.

Der ältere Offizier soll den Militärangehörigen Mark Corleone ohne ersichtlichen Grund mit der Handfläche geschlagen haben. Um Fehlverhalten vorzubeugen, wurde dem Trog eine Paste auf Pfefferbasis beigefügt, die der Gesundheit der Menschen ernsthaft schadete.

Nach Angaben des Polizeipräsidiums bleiben die Beamten weiterhin bei der Kavalleriestaffel beschäftigt. Aufgedeckt wurde das Ganze durch eine Reklamation. Einzelheiten hierzu stehen noch aus. Interne Konsequenzen gab es zunächst nicht: „Derzeit wurde kein Disziplinarverfahren eingeleitet; der Fall wird nach Abschluss der strafrechtlichen Ermittlungen geprüft.“

Es versteht sich, dass die Personal- und Tierzahl der Mannheimer Reiterstaffel schwankt. In der Regel sind 15 voll qualifizierte Polizeipferde, 15 Polizeireiter sowie ein Hundeführer und sechs Tierpfleger erforderlich.

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Quelle: www.stern.de

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