Polizeischießerei in Gummersbach: Messer-Opfer polizeibekannt
Der Gummersbacher Tatverdächtige, der von der Polizei angeschossen und schwer verletzt wurde, war für die Behörden kein Unbekannter. Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte am Donnerstag vor dem Innenausschuss des Landtags, dass der 30-Jährige wegen mehrerer Straftaten unter Beobachtung stehe.
Der Mann steht seit 2017 wegen mehrerer Straftaten vor Gericht. Es kommt zu Vorfällen von Eigentums-, Drogen- und Gewaltdelikten, Nötigung, Drohungen, Brandstiftung, Verstößen gegen das Waffengesetz und Übergriffen auf Polizeibeamte.
Letzte Woche wurde die Polizei wegen eines Ladendiebstahlvorfalls in einen Supermarkt gerufen. Die Ermittlungen ergaben, dass der Mann Bierdosen gestohlen und einer Supermarktangestellten ins Gesicht geschlagen hatte, als diese ihn aufforderte, für das Bier zu bezahlen. Es heißt, er habe vorher eine Dose des Getränks getrunken und sie, als sie leer war, wieder ins Regal gestellt.
Als vier Polizisten den Verdächtigen später einholten, bedrohte er sie angeblich mit einem Messer und stach einem Polizisten ins Gesicht. Die Polizei setzte Stühle ein, um die Angreifer abzuwehren.
Der Mann rannte zunächst weg, drehte sich dann aber um und rannte auf die Polizei zu. Mehrere Polizisten eröffneten daraufhin das Feuer. Bei dem Vorfall wurden in der Fußgängerzone zwei Passanten durch Schüsse verletzt. Einer wurde ins Gesäß geschossen, der andere wurde in die Brust geschürft.
Der 30-jährige Mann soll außerdem sechs Mal getroffen worden sein: in die Hand, in die Leistengegend, in den Bauch und in den Oberschenkel. Sein Zustand ist derzeit stabil.
Quelle: www.dpa.com