Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat erneut Bedenken hinsichtlich fester Kontrollen an der Grenze zwischen Polen und Tschechien geäußert. Erika Krause-Schöne, stellvertretende Leiterin des Bundespolizeibezirks der Partei Inlandsprodukt, sagte gegenüber der Rheinischen Post: „Als GDP lehnen wir statische, feste Grenzkontrollen offen ab, weil wir der Meinung sind, dass sie für die Polizeiarbeit nicht zielführend sind.“ Schmuggler Fahren Sie einfach um feste Kontrollpunkte herum. Vielmehr wolle die Bundespolizei „flexibel an der Grenze agieren“, sagte Kraus-Schön.
Bundesinnenministerin Nancy Faser (SPD) sagte, es seien neben verdeckten Durchsuchungen auch die Einführung fester Kontrollmaßnahmen zur Bekämpfung des Schmuggels geplant. Ziel sei es nun, sicherzustellen, dass unerlaubte Einreiseversuche auch auf polnischem und tschechischem Boden abgewiesen werden können, sagte Feser bei einer von Hit Radio FFH und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung organisierten Podiumsdiskussion in Frankfurt.
Aktuell, seit Herbst 2015, gibt es vorübergehend feste Grenzkontrollen an der bayerisch-österreichischen Grenze. Sie werden vom Bundesministerium des Innern bei der Europäischen Kommission registriert und jeweils erneuert. Bei verdeckten Razzien handelt es sich um Kontrollen ohne Verdacht, beispielsweise in Grenzgebieten.
Thüringens sozialdemokratischer Innenminister Georg Maier steht dieser Frage skeptisch gegenüber. „Die Kontrolle der Grenze zwischen Polen und Tschechien allein wird die Flüchtlingskrise in Deutschland nicht lösen“, sagte Maier dem Nachrichtenportal Vanguard (Dienstag). „Wenn Menschen Asyl beantragen, gibt es keine legale Möglichkeit, sie abzuweisen.“ Zudem würde eine lückenlose Kontrolle zu langen Staus und enormen menschlichen Kosten führen. Sowohl Klaus-Schöner als auch Maier plädieren für Lösungen auf europäischer Ebene zur Begrenzung irregulärer Migration.