zum Inhalt

Polizei geht gegen Online-Hassrede vor: Durchsuchung

Hass gegen Migranten, Klimaaktivisten: Bayerische Behörden starten massive Suchaktion gegen Hassreden im Internet.

Tasten auf beleuchteter Tastatur. Foto.aussiedlerbote.de
Tasten auf beleuchteter Tastatur. Foto.aussiedlerbote.de

Landeskriminalamt - Polizei geht gegen Online-Hassrede vor: Durchsuchung

Die bayerischen Behörden haben eine Fahndung gegen mutmaßliche Online-Hetzer eingeleitet. Das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) teilte mit, dass am Donnerstag 25 Objekte in Bayern durchsucht wurden. Der Schwerpunkt lag auf München, wo 12 Objekte durchsucht wurden.

Die Ermittlungen richteten sich gegen 33 Verdächtige: 27 Männer und sechs Frauen im Alter von 17 bis 65 Jahren, die den Angaben zufolge hetzerische Kommentare in den sozialen Medien gepostet haben sollen.

Dabei geht es vor allem darum, dass Einwanderer im Wesentlichen als Messerstecher, Vergewaltiger oder Mörder verunglimpft werden. Wie das Polizeipräsidium Niederbayern mitteilte, steht ein 39-jähriger Mann im Verdacht, im Juni 2022 durch Facebook-Kommentare Gewalt gegen Klimaaktivisten unterstützt zu haben.

Laut LKA gibt es neben München auch Standorte in Augsburg, Schweinfurt, im Berchtesgadener Land, Fürstenfeldbruck, Freyon-Grafenau, den Regionen Schwandorf, Oberallgäu, Donau-Riis, Len-Grabfeld und Kitzingen wie die Städte Regensburg, Amberg, Weiden, Kempten und Hof.

Nach Angaben der niederbayerischen Polizei stand die Durchsuchung im Zusammenhang mit einem europaweiten Aktionstag zur Bekämpfung von Hasskriminalität. Der Münchner Generalstaatsanwalt Reinhard Rotel bezeichnete den Kampf gegen Hassrede als eine der „größten Herausforderungen unserer Zeit“.

Auch die Initiative „Justiz und Medien – Konsequent gegen Hass“ widmet sich diesem Thema und hat in den vier Jahren seit ihrem Start 831 Ermittlungsverfahren hervorgebracht. Das gab Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) am Donnerstag in München bekannt.

Seit Oktober 2019 kooperiert das Justizministerium bei dieser Initiative mit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). Medienschaffende können Hassreden in Internetartikeln über ein einfaches Online-Verfahren der Justiz melden.

Bis zum Stichtag 1. Dezember 2023 seien 999 solcher Überprüfungsanträge eingegangen, was zu 831 Ermittlungen, 209 Strafverfolgungen und 141 rechtskräftigen Verurteilungen geführt habe, sagte Eisenreich. Diese Maßnahmen reichen von Geldstrafen bis hin zu Bewährungsstrafen von drei bis acht Monaten. Eisenreich nannte das Programm einen Erfolg. Es soll um ein weiteres Jahr verlängert werden.

Lesen Sie auch:

Quelle: www.stern.de

Kommentare

Aktuelles