Die Polizei beendete am frühen Freitagmorgen nach mehr als zehn Stunden die Besetzung der Zentrale der Grünen in Nordrhein-Westfalen. Das teilte der Parteisprecher am Morgen mit. Aktivisten wollen das Amt nicht freiwillig verlassen. Daher ist auf innerstaatliches Recht zurückzugreifen. Nach Angaben eines Polizeisprechers verlief die Evakuierung friedlich. Was den Aktivisten nun droht, war in der Nacht zunächst unbekannt.
Rund 30 Aktivisten mehrerer Klimaschutzgruppen besetzten am Donnerstagnachmittag die Geschäftsstelle der Partei in Düsseldorf. Sie wollen gegen die Haltung der Grünen zur Räumung des Dorfes Lützerath protestieren. Nach Angaben eines Parteisprechers habe die Partei daraufhin die Polizei verständigt, da es in der Vergangenheit schon Fälle gegeben habe, in denen Mitarbeiter bedroht worden seien.
Die Koalition „Lützerath Unräumbar“ forderte „im Wahlkampf ein Moratorium, um die Absurdität und die gefährliche Räumung im Rheinischen Braunkohletagebau zu stoppen“. Außerdem wollen die Hausbesetzer persönlich mit NRW-Energieministerin Mona Neubauer (Grüne) verhandeln.
Der Minister kam dieser Bitte nicht nach. Mehrere Verhandlungsvorschläge seien jedoch nicht angenommen worden, so ein Parteisprecher. Aktivisten warfen den Grünen jedoch vor, unflexibel zu sein und nicht auf ihre Forderungen einzugehen. Sie sagten am Freitagmorgen, es sei feige, nachts unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu evakuieren.
Landesparteichef Tim Achtermeyer nannte die Aktion vom Donnerstag eine inakzeptable Form der politischen Erpressung. «Wir halten es nicht für eine angemessene Art, unsere Büros zu besetzen. Zumal wir uns in der Vergangenheit zum Gespräch angeboten haben. „Und die Zukunft auch.
Occupy ist bereits die zweite Aktion von Klimaschützern in dieser Woche in der Parteizentrale. Am Dienstag hat die Düsseldorfer Union 250 Kilogramm Braunkohlebriketts vor ihrer Geschäftsstelle abgeladen soll die Partei symbolisch anprangern als “sie sind nicht mehr die Partei der Klimaschützer, sie sind die Partei der Kohle”.