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Polizei alarmiert – Eritrea plant nach Unruhen erneutes Festival

Der eritreische Ministerpräsident Kretschmann versprach nach den Ausschreitungen, dass es in Eritrea nicht noch einmal zu groß angelegten Ausschreitungen wie im September in Stuttgart kommen werde. Jetzt ist ein weiterer Bombeneinschlag geplant.

Am Straßenrand parkte ein Rettungswagen der Polizei. Foto.aussiedlerbote.de
Am Straßenrand parkte ein Rettungswagen der Polizei. Foto.aussiedlerbote.de

Ausschreitungen - Polizei alarmiert – Eritrea plant nach Unruhen erneutes Festival

Holzlatten, Steine ​​und Flaschen als Waffen, Dutzende Polizisten verletzt, mehr als 200 Menschen ermittelt: Massive eritreische Unruhen in Stuttgart Mitte September liegen erst zweieinhalb Monate zurück und werden am kommenden Wochenende erneut stattfinden Vorfall löst Unruhen aus. Aus polizeilicher Sicht könnte ein Fest, das zum Benefizfest erklärt wurde, und die Austragung eines Jugendfußballturniers am Samstag (16 Uhr) in einem Stadion im Stadtteil Zuffenhausen erneut Gegner der regierenden Regierung des afrikanischen Landes anlocken. Denn eine Vielzahl eritreischer Vereine in Deutschland sollen enge Verbindungen zur Regierung haben.

Nach eigenen Angaben plant die Polizei für Samstag einen Großeinsatz und es werden auch Gegendemonstrationen eritreischer Dissidenten erwartet. Auch die Bundesliga-Heimspiele und pro-palästinensischen Demonstrationen des VfB Stuttgart werden für großes Aufsehen bei der Polizei sorgen.

Laut Veranstaltungsplakat werden der Wettbewerb und das Festival von der Eritrean Disability Association organisiert. Für eine Stellungnahme war er am Mittwoch zunächst nicht zu erreichen. Die Turnhalle und die Aula Zuffenhausen werden von der Schulverwaltung betrieben und bieten nach Angaben der Stadt Platz für bis zu 300 Personen. Auf Plakaten und Einladungen wird der Name der Schule als Veranstaltungsort genannt. Die Aula gehöre nicht zur Schule, zitierte die Zeitung „Stuttgarter Nachrichten“ den Schulleiter.

Die Stadt sagte, die Gespräche seien noch im Gange. Kann sie diese Veranstaltung auch verbieten? „Das ist kein Ziel. Es geht darum, es mit den Veranstaltern zu besprechen“, sagte Pressesprecher Harald Nieter. Auch für Samstag ist eine Versammlung als Gegendemonstration geplant. „Hierzu wird es gemeinsame Gespräche mit dem Antragsteller geben“, sagte er.

Am 16. September verteidigte die Polizei eine von der Eritreischen Vereinigung organisierte Veranstaltung gegen gewalttätige randalierende Demonstranten. Die Polizei sagte, Teilnehmer der Veranstaltung, die laut Polizei eng mit afrikanischen Diktaturen verbunden sei, seien mit Drehmaschinen, Stangen, Steinen und Flaschen angegriffen worden. Mindestens 34 Polizisten wurden verletzt. Gegen mehr als 232 Verdächtige wird ermittelt. Im Juli kam es während eines eritreischen Festivals im hessischen Gießen zu Unruhen.

Experten betrachten den wachsenden Konflikt als einen Stellvertreterkrieg: Eritrea trennte sich 1993 nach 30 Jahren bewaffneten Widerstands von Äthiopien. Das Land wird seitdem von einer Einparteiendiktatur von Präsident Isaias Afwerki regiert. Opposition ist verboten und es gibt keine Verfassung, Gewaltenteilung oder Wahlen. Außerdem gab es ein strenges System des Militärdienstes und der Zwangsarbeit, und viele Menschen flohen ins Ausland. Eritrea ist eines der ärmsten Länder der Welt. Aufgrund politischer Verfolgung und der Menschenrechtslage ist eine Abschiebung nach Eritrea derzeit nicht möglich.

Nach den Ausschreitungen in Stuttgart versprach Ministerpräsident Winfried Kretschmann, dass es zu solchen Ausschreitungen nicht noch einmal kommen werde. „Wenn es noch mehr davon gibt, werden wir wissen, wie wir verhindern können, dass es erneut zu so heftigen Ausschreitungen kommt“, versicherte der Grünen-Politiker drei Tage nach den Ausschreitungen.

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Quelle: www.stern.de

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