Die FDP und die Grünen im Bundestag haben angesichts der dramatischen Lage in vielen deutschen Kliniken vor einer weiteren Belastung durch Silvesterböller gewarnt. „Ich verstehe zwar den Reiz von Feuerwerkskörpern gut, aber ich denke, wir können uns das im Moment einfach nicht leisten und sollten grundsätzlich besser sparen“, sagte Janosch Dahmen, gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion „Welt“. p>
Angesichts der Zahl der schweren Verletzungen durch Silvesterböller in den letzten Jahren frage er sich oft: “Sind wir Deutschen es wert, die Gefahren von Böllern und Feuerwerkskörpern in Kauf zu nehmen, vor allem wegen des weit verbreiteten ungeregelten Gebrauchs”, so der Mediziner sagte. „Im Moment ist das Thema umso dringlicher, weil der gesamte Rettungs- und Rettungsdienst durch starken Personalmangel und viele schwere Atemwegserkrankungen ohnehin schon extrem belastet ist.“ Ein Verkaufsverbot forderte Dahmen aber nicht ausdrücklich und private Nutzung am Silvesterfeuerwerk.
FDP sieht Kommunen in der Verantwortung
Gesundheitspolitische Sprecherin Christina Asenberg-Dugnas von der FDP-Bundestagsfraktion hält ein generelles Böllerverbot für “unangemessen”. Sie ist jedoch offen dafür, dass die Gemeinde Bereiche ausweist, in denen Feuerwerk an Silvester nicht erlaubt sein wird. „Natürlich sollen Städte und Gemeinden weiterhin entscheiden, ob ein partielles Feuerwerksverbot sinnvoll ist“ – etwa an belebten Plätzen oder historischen Altstädten.
Böllerverbote in den Corona-Jahren 2020 und 2021 Krankenhäuser wurden laut Deutschem Krankenhausverband entlastet: „Während des Böllerverbots verzeichneten Kliniken rund dreimal weniger Krankenhauseinweisungen wegen Verletzungen durch Feuerwerkskörper /2″, sagte Gerald Gaß, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Die Welt. „Notaufnahmen sind dementsprechend weniger stark frequentiert.“ Nun gehe man aber davon aus, „dass wir an diesem Silvester ähnlich viele Feuerwerks-Verletzte behandeln müssen wie in Vor-Corona-Jahren“. Gaß betont jedoch, dass Verbote nicht geeignet seien, Engpässe zu schließen.
Auch andere Feuerwerkskritiker – darunter Umweltverbände – beklagen eine hohe Feinstaubbelastung, große Abfallmengen und Tierstress.