Bildung - Politiker diskutieren über Folgen der Pizza-Studie
Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner sieht gesellschaftlichen Handlungsbedarf, nachdem deutsche Schüler im Pisa-Studium schlecht abgeschnitten haben. Der CDU-Politiker sagte am Dienstag bei einer Landtagsdebatte, man müsse Schüler und Lehrer begeistern und dürfe nicht ständig alles schlecht reden. Darüber hinaus müssen die Kernfächer gestärkt und die deutsche Sprache beherrscht werden. Daher ist eine vorschulische Sprachförderung wichtig für den erfolgreichen Schuleintritt.
Der Minister sieht darin eine Herausforderung nicht nur für die Schulen, sondern auch für die Eltern. Forsner sagte, dass zu Hause zu wenig gesprochen und gelesen werde. Verantwortlichkeiten müssen klar zugeordnet werden. „Es mag banal klingen, aber Schulen sind eigentlich keine Reparaturwerkstätten der Gesellschaft.“ Der Minister wies auch darauf hin, dass Länder, die bei PISA-Tests gut abschneiden, mehr in Bildung investieren als Deutschland.
In der jüngsten PISA-Studie erzielten deutsche 15- bis 16-jährige Schüler die niedrigsten Werte in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, die niedrigsten Werte, die jemals im Land bei PISA-Tests gemessen wurden. Untersuchungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verglichen die Leistung von Industrieländern.
Auch Feußner ging auf den Grund ein. Sie erwähnte die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie auf die Schulschließungen in Deutschland. Der CDU-Politiker sagte, diese Lerndefizite müssten behoben werden. Darüber hinaus kommt ein großer Teil der Studierenden mittlerweile aus einem Umfeld, das Bildungsbemühungen nicht oder nur unzureichend unterstützt. Auch der Anteil der Studierenden mit Migrationshintergrund ist gestiegen.
Ein Streitpunkt in der Debatte ist das strukturierte Schulsystem Deutschlands. Carsten Borchert (CDU) plädierte für verbindliche Schullaufbahnempfehlungen, damit Schüler leistungsorientiert auf die richtige Schule geschickt werden können. Ähnlich sah es auch Hans Thomas Tierschneider (AfD), der die Studierenden zu mehr Leistung aufrief. Jörg Bernstein (FDP) betonte, dass Kinder Vorbilder, klare Regeln und Richtlinien brauchen.
Linke, Sozialdemokraten und Grüne plädieren für ein längeres gemeinsames Lernen. Katja Pähle, Vorsitzende der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion, sagte, die Trennung von Kindern so früh wie möglich nach der Grundschule sei eine einzigartige deutsche Praxis in Europa. Grundkompetenzen wie Lesen und Schreiben müssen gestärkt und Lerndefizite ausgeglichen werden.
Thomas Lippmann, stellvertretender Vorsitzender der Linksfraktion, sprach von strukturellen Problemen bei der Strukturierung des Schulwesens und der Sicherstellung der Personalausstattung. Lippmann sagte, immer weniger Menschen wollen Sekundarschullehrer werden. „Man kann nicht länger darauf bestehen, die Schulform zu wählen, in der fast niemand arbeiten möchte.“
Auch Susan Sibola-Seidlitz (Grüne) plädiert für ein längeres gemeinsames Lernen. Sie sagte, die Grundschuldauer sollte von vier auf sechs Jahre verlängert werden. Darüber hinaus benötigen Studierende mit Migrationshintergrund eine bessere Unterstützung im Sprachunterricht.
Lesen Sie auch:
- Hier wird ein Stammesmitglied bestraft
- Verkehrsrechtsanwälte warnen: Sprechen Sie nicht mit der Polizei!
- Wird er 37 Jahre später wegen Juttas Mordes verurteilt?
- Er versuchte auch, seinen Cousin zu töten
Quelle: www.stern.de