Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kämpft seit Jahren für ein Verbot von Einweg-Plastiktüten. Zunächst sieht die DUH darin einen wichtigen Schritt zum Ressourcen- und Umweltschutz. Mittlerweile gilt das Verbot bereits für Einweg-Plastiktüten mit einer Wandstärke von 15 bis 50 Mikrometern, darunter auch „Bioplastiktüten“, da sie keine Alternative zu anderen Plastiktüten darstellen. Das berichtet das Nachrichtenportal PressPortal.
Ausgenommen von dem Verbot sind jedoch dünne Einweg-Plastiktüten zum Verpacken von Obst und Gemüse, darunter Hemdenbeutel oder Knotenbeutel mit einer Wandstärke von weniger als 15 Mikrometern, was laut DUH ein fataler Fehler sei.
Zudem fordern DUH-Vertreter eine weitere Entscheidung von Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Nämlich: das Verbot dieser umwelt- und klimaschädlichen Produkte zu verlängern.
Eine Plastiktüte wird in Supermärkten meist kostenlos angeboten. Laut Statistik werden in Deutschland jährlich etwa 3,2 Milliarden dieser Beutel verbraucht.
Nur ein Verbot und eine konsequente Förderung von alternativen Mehrwegnetzen und -beuteln wird sicherstellen, dass das Ziel der Abfallvermeidung wirklich erreicht wird
Dieses Ziel wurde von der Bundesregierung formuliert.
„Mehr als kaum ein anderes Produkt bedeuten Einwegtüten Ressourcenverschwendung und Umweltbelastung. Deutschland hat dringenden Nachholbedarf bei der Abkehr von Einweg-Plastiktüten. Massen an unnötigem Plastikmüll wurden viel zu lange hingenommen. Aber die Welt zeigt den Weg. Bereits 61 Länder haben umweltschädliche Einweg-Plastiktüten abgeschafft. Diesen Weg müssen wir konsequent weitergehen und den Milliardenkonsum von kleinformatigen Plastiktüten für Alltagsgüter durch ein Verbot verhindern. Obst und Gemüse, das in kleine Plastiktüten passt, passt auch problemlos in wiederverwendbare Tüten und Netze. Umweltministerin Lemke muss jetzt die im Koalitionsvertrag angekündigten Ziele zur Abfallvermeidung und Mehrwegförderung in die Tat umsetzen und das Verbot ausweiten“, sagte die stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.
Plastiktüte: Für Obst, Gemüse und Backwaren gibt es praktische Mehrwegnetze Produkte.
Solche Netze sind sowohl aus Bio-Baumwolle oder Kunststoff erhältlich. Sie sind extrem langlebig und können hunderte Male verwendet werden. Darüber hinaus sparen Sie bei jedem Gebrauch die Produktion eines neuen Einwegbeutels.
In einigen Supermärkten wird das Gewicht von Mehrwegnetzen inzwischen in das Kassensystem integriert. Außerdem werden sie beim Wiegen automatisch abgezogen.“
Außerdem rät die DUH Verbrauchern davon ab, auf Einweg-Papiertüten umzusteigen: „Im Gegensatz zu Plastiktüten sind Papiertüten biologisch abbaubar und haben daher einen großen Vorteil. Aber ihre Herstellung verbraucht auch viel Wasser, Energie und Chemikalien. Verbraucher sollten daher generell den Umgang mit Einwegbeuteln vermeiden. Egal aus welchem Material sie sind. Dann entscheiden Sie sich konsequent für Mehrwegtaschen“, empfahl Thomas Fischer. Er ist Leiter der Abteilung Abfallwirtschaft der DUH.