Pläne, die Freiwilligenarbeit einzuschränken: Angst davor, auf dem Hackklotz zerschnitten zu werden
In Sachsen-Anhalt wächst angesichts der Sparpläne der Bundesregierung für Freiwilligendienste die Sorge vor klaren Grenzen. Sozialstaatssekretärin Susi Möbbeck sagte der Halleschen Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochausgabe), dass eine Kürzung der Freiwilligendienste kontraproduktiv sei. Sachsen-Anhalt will sich aus dem parlamentarischen Verfahren zurückziehen. Der Haushaltsausschuss des Bundestags wird am Donnerstag endgültig über den Sparplan entscheiden.
Betroffene Behörden und Dienste warnten der Zeitung zufolge vor erheblichen Ausgabenkürzungen. Awo-Vorstandsmitglied Steffi Schünemann sagte der Zeitung, dass bundesweit rund 600 ehrenamtliche Stellen vom Wegfall bedroht seien. Allein in der Arbeiterwohlfahrt (Awo) sind 60 von 180 Arbeitsplätzen betroffen. „Ein Kürzung dieser Größenordnung wäre ein Sozialabbau mit enormen Auswirkungen auf die Jugend und die gesamte soziale Infrastruktur“, kritisierte Schunemann. Einrichtungen wie Kitas, Pflege- und Jugendeinrichtungen, Schulen und Krankenhäuser hätten wichtige Helfer und junge Talente verloren der Zukunft.
Der Bund hofft, in den nächsten zwei Jahren insgesamt 113 Millionen Euro einsparen zu können. Dies entspricht etwa einem Drittel der Ausgaben der vorangegangenen Jahre Soziales Freiwilligenjahr (FSJ), Ökologisches Freiwilligenjahr (FÖJ) und Bundesfreiwilligendienst (BFD). Derzeit arbeiten in Sachsen-Anhalt rund 1.200 Jugendliche in FSJs, in FÖJs sind es nach Angaben des Landessozialministeriums 138 Jugendliche. Auch im Bundesfreiwilligendienst wird es unabhängig vom Alter 1.500 Stellen geben.
Quelle: www.dpa.com