Bahn - Plakate und Plexiglas an den Bahnhöfen zum Schutz vor Vandalismus
Zerbrochene und verschmutzte Scheiben, zerstörtes und verbranntes Mobiliar - Vandalismus in Bussen und Bahnhöfen führt zu hohen Kosten und einem enormen Reparaturaufwand. Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) will mit ihrem Präventionskonzept auf dieses Problem aufmerksam machen. An vier Bahnhöfen in der Stadt, die in der Vergangenheit besonders stark von Vandalismus betroffen waren, hat die VGF Plakate für das Programm aufgehängt.
Eine der Botschaften lautet: "Wegen dir stehe ich im Regen". Eine andere: "523 Pommes frites - so viel kostet ein neues Stück Pommes an dieser Haltestelle". Verkauft werden sollen sie an den Haltestellen "Harthweg", "Waldfriedhof Goldstein" und "Waldau" im Stadtwald Schwangheim sowie an der Haltestelle "Waldau" in Bornheim. Ziel ist es, an den Stationen "Harthweg", "Waldfriedhof Goldstein" und "Waldau" im Schwangheimer Stadtwald sowie an der Station "Walter-Kolb-Siedlung" in der Friedberger Landstraße in Bornheim für zusätzliche Einsicht, Rücksichtnahme und Abschreckung zu sorgen.
Die Erneuerung von vandalisierten Fenstern, Vitrinen und Bahnhofsmöbeln ist nicht nur kostspielig, sondern auch zeitaufwändig und kann bei Fahrgästen und VGF-Mitarbeitern zu großem Frust führen", erklärt die VGF.Vandalismus kostet die Gesellschaft mehr als eine Million Euro pro Jahr. Die VGF will dieses Geld sinnvoller einsetzen. Darüber hinaus führen kaputte und verschmutzte Bahnhöfe zu einem verminderten Sicherheitsempfinden.
Neben Plakaten nutzt die VGF auch Informationsbildschirme in den Bahnhöfen und ihre Social-Media-Kanäle, um den Appell zu verbreiten. Das Unternehmen hat auch Gespräche mit den Präventionsräten und der örtlichen Polizei (z.B. Goldstein) geführt. Weitere Gespräche sind in Bezug auf Schulen und Jugendeinrichtungen möglich und notwendig", heißt es in der Erklärung. Seit Oktober verstärken die Sicherheitskräfte ihre Einsätze in stark betroffenen Stadtgebieten". Die VGF hofft, die bewährten Methoden der vier Konzepte künftig auch an anderen Bahnhöfen und Haltestellen anwenden zu können.
Vandalismus ist auch andernorts ein Problem. Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) berichtet vor allem von Problemen mit Glasbruch, also beschädigten oder zerstörten Glasscheiben an Wänden von Wartehallen, Türen, Fenstern, Aufzügen und Fahrplanvitrinen, sowie von Verschmutzungen durch Plakate und Graffiti. Eine Sprecherin sagt: "Im Jahr 2023 gab es bisher rund 1.000 Vorfälle von Vandalismus an Bahnhöfen und Bushaltestellen im NVV-Gebiet, zu dem auch das Stadtgebiet von Burg gehört." Neben der schnellstmöglichen Beseitigung von Graffiti sollen Glasscheiben an Buswartehallen, die wiederholt mutwillig beschädigt wurden, teilweise durch perforierte Metallscheiben ersetzt werden.
Nach Angaben eines Sprechers hat die Kasseler Verkehrs- und Liefer-GmbH (KVV) seit 2019 fast 3.000 Fälle von Beschädigungen an Straßenbahnen und Infrastruktur (insbesondere Haltestellen) registriert. Dabei entstand ein Schaden von fast 1,5 Millionen Euro. Sie erklärt, dass solcher "Vandalismus" zu "schweren, vermeidbaren Sachschäden, viel Mehraufwand und zur Gefährdung von Fahrgästen und KVG-Mitarbeitern führen kann, wenn Scheiben von Haltestellen oder Fahrzeugen eingeschlagen oder Straßenbahntüren beschädigt werden". "
Oberste Priorität habe die Entfernung von Graffiti und Aufklebern an KVG-Haltestellen, sagte der Sprecher - 970 solcher Taten wurden seit 2019 registriert. Der Schaden beläuft sich auf mehr als 430.000 Euro. "Vandalismus an Straßenbahnen wird aus der Ferne verübt, gefolgt von der Beschädigung, dem Einschlagen oder Zerkratzen von Scheiben an Straßenbahnen und dem Vandalismus an elektronischen Fahrplananzeigen an Haltestellen."
Die KVG begegnet dem Problem vor allem durch Kameraüberwachung in den Zügen und an den Haltestellen. "An Wochenenden und vor Feiertagen begleiten Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens die Reisenden, was ebenfalls der Prävention dient. Außerdem gibt es einen Fahrkartenkontrolldienst." so die Sprecherin.
Das größte Problem in Darmstadt sind Glasschäden an Fahrgastunterständen, Fahrkartenautomaten oder digitalen Fahrgastinformationsanzeigen (DFI). "Im Durchschnitt kommt es pro Jahr zu 100 bis 200 Beschädigungen an Straßenbahnhaltestellen", erklärt ein Sprecher der Verkehrsgesellschaft Heag mobile. Durch Vandalismus entstehe dem Unternehmen ein Schaden von rund 50.000 bis 80.000 Euro pro Jahr. "Im Jahr 2023 sind es bisher rund 50.000 Euro", sagt der Sprecher.
Die Beseitigung von Graffiti ist in diesem Betrag nicht enthalten. "Das Entfernen von Graffiti oder Aufklebern - derzeit vor allem von den Darmstädter Lilien - ist zwar ärgerlich, gehört aber zur täglichen Reinigungsroutine." Um Beschädigungen zu vermeiden, wird an Schaukästen und Haltestellenschildern Plexiglas verwendet.
Auch der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) ist sich des Problems des Vandalismus am Kreisbahnhof Bergstraße bewusst. "Das Hauptaugenmerk liegt hier natürlich auf den Bahnhöfen entlang der Riedbahn, wie Biblis und Groß-Rohrheim", erklärt ein Sprecher.
Die Stadtwerke Offenbach teilten mit, dass die Bahnhöfe in der Offenbacher Innenstadt in der Hand des Außenwerbespezialisten Ströer sind. Ein Sprecher erklärt: "Laut Ströer gab es in der Vergangenheit vereinzelte Vorfälle von mutwilligem Vandalismus an Buswartehallen, wie z.B. eingeschlagene Scheiben an den Seiten- und Rückseiten der Fahrgastunterstände und Graffiti an Fenstern und Bänken." In letzter Zeit ist die Zahl der zerbrochenen oder gestohlenen Nothämmer in den Bussen der Stadtwerke gestiegen. Und: "An Halloween wurden 30 Busse mit rohen Eiern angegriffen und mussten gründlich gereinigt werden."
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Quelle: www.stern.de