Bildung - Pizza-Katastrophe: Worcester glaubt, dass Kindertagesstätten Maßnahmen ergreifen müssen
Nach den desaströsen Ergebnissen der neuen PISA-Studie sieht NRW-Kanzler Hendrik Wüst (CDU) Handlungsbedarf im Kitabereich und an Grundschulen. „Denn wenn man in der Grundschule die altersgerechte Sprache nicht richtig verwendet, kann man nichts anderes lernen“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.
Vor diesem Hintergrund kritisierte Worcester die Bundesregierung für die Kürzung von Sprachtagesbetreuungsprogrammen. Anders als der Bund hat die schwarz-grüne Landesregierung NRW trotz angespannter Haushaltslage und vielen notwendigen Einsparungen keine Ersparnisse für Kinder und Jugendliche vorgenommen. Der Staat kompensiert sogar Kürzungen der Bundesfinanzierung für sprachbasierte Kindertagesstätten.
In Sprachkindertagesstätten wird zusätzliches Personal zur Betreuung von Kindern eingesetzt, deren Eltern wenig oder kein Deutsch sprechen. Nachdem der Bund beschlossen hatte, die Förderung zu streichen, übernahm Nordrhein-Westfalen die Kosten.
Wust sagte, dass die Pisa-Forschung im Zuge der Pandemie nun die „verheerenden Auswirkungen“ der Schulschließungen gezeigt habe. Auch Flüchtlingskinder brauchen dringend Hilfe. „Das zeigt, wie wichtig es ist, dass wir alle unsere Prioritäten darauf legen, dass diese Kinder zunächst grundlegende Fähigkeiten erlernen, nämlich den Umgang mit Sprache und Rechnen.“
Einer am Dienstag veröffentlichten Studie zufolge schnitten deutsche 15-/16-Jährige beim Deutschland-Pisa-Test in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften am schlechtesten ab. Die Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verglich Industrieländer.
Ein Viertel der Viertklässler könne Sprache nicht altersgerecht verarbeiten, sagte der nordrhein-westfälische Landesregierungschef. Es gibt verschiedene Gründe. Wichtig ist, dass es nirgendwo so viele offene Stellen gibt wie in Grundschulen. Das Gesamtanfangsgehalt aller Lehrer in NRW liegt bei 900 Millionen Euro und soll in den nächsten Jahren sukzessive angeglichen werden, auch um den bisher schlechter bezahlten Grundschullehrerberuf attraktiver zu machen.
Ende 2022 hat NRW-Schulministerin Dorothee Feller zudem einen Aktionsplan zur Verbesserung der Unterrichtsbedingungen auf den Weg gebracht. Worcester sagte, „erste Erfolge“ seien bereits erkennbar. Innerhalb eines Jahres wurden fast 4.000 Lehrer, Sozialarbeiter und Schulpsychologen in die Schulen geholt.
Die PISA-Ergebnisse dürften auch Thema bei einem Treffen der Bildungsminister am Donnerstag und Freitag sein. Darüber hinaus werden Berichte zur Lehrerrekrutierung und Lehrerausbildung vorgelegt.
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Quelle: www.stern.de