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Pistorius überprüft das schwedische Wehrpflichtmodell angesichts des Personalmangels

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) prüft Maßnahmen zur Behebung des anhaltenden Personalmangels in der Bundeswehr, darunter ein Wehrpflichtmodell. Im Interview mit der Welt am Sonntag verwies der Minister auf das schwedische Modell: „Dort kommen alle jungen Männer und Frauen zusammen...

Minister Pistorius.aussiedlerbote.de
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Pistorius überprüft das schwedische Wehrpflichtmodell angesichts des Personalmangels

„Ich denke über alle Optionen nach“, fuhr Pistorius fort. Natürlich bedarf es letztlich für jedes Modell „einer politischen Mehrheit“. Pistorius sagte, im Nachhinein sei die Abschaffung der Wehrpflicht in Deutschland ein Fehler gewesen: „Die Wehrpflicht jetzt einfach wieder einzuführen, wäre strukturell, verfassungsrechtlich und politisch schwierig.“

Pistorius sagte, er hoffe, bis Anfang 2024 ein Maßnahmenpaket zur Deckung des Personalbedarfs der Bundeswehr umsetzen zu können. „Das sind etwa 65 Vorschläge für sehr spezifische Rekrutierungs-, Rekrutierungs-, Schulungs- und Onboarding-Anforderungen“, sagte er. „Wir werden Anfang dieses Jahres mit der Umsetzung beginnen.“

Pistorius‘ Idee einer Wehrpflicht wurde von seinen Koalitionspartnern, den Liberaldemokraten, abgelehnt. „Um die Personalstärke zu erhöhen, bedarf es eines modernen Personalmanagements und nicht einer Wehrpflichtdebatte“, sagte Verteidigungsratsvorsitzende Marie-Agnes Streck-Zimmermann (FDP) der Rheinischen Post. Von einem modernen Personalmanagement sei die Bundeswehr „noch weit entfernt“. Dies bedeutet, dass die Anwendung nicht oder zu langsam reagiert.

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hält eine allgemeine Wehrpflicht nach schwedischem Vorbild für nicht notwendig. Linnemann sagte der Fink-Zeitung am Montag, dass die Bundeswehr auch mit einem „Pflichtsozialjahr“ „ihre Attraktivität steigern“ werde, wie es die CDU gefordert habe. Das Dienstjahr kann auch in der Bundeswehr absolviert werden. „Dies wird ein wichtiger Teil der Zukunft und des gesellschaftlichen Zusammenhalts der Bundeswehr sein.“

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Quelle: www.stern.de

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