Literatur - Peter-Weiss-Preis ausgesetzt: Preisgelder für Initiativen verwendet
Der Peter-Weiss-Preis wird im Jahr 2023 ausgesetzt; der Preis in Höhe von 15.000 Euro wird für wohltätige Zwecke verwendet. Das gab die Stadt Bochum am Freitag nach einer weiteren Jurysitzung bekannt. Die für den Preis nominierte Schriftstellerin Sharon Dodua Otoo entschied sich aufgrund politischer Vorwürfe, den Preis nicht anzunehmen. Die an der Konferenz teilnehmenden Autoren schlugen vor, das Preisgeld an die Initiative „Gesellschaften im Wandel“ zu spenden, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Dialog zum Thema Nahostkonflikt an deutschen Schulen zu fördern.
Otto wurde vorgeworfen, an einem Kulturboykott gegen den Staat Israel beteiligt gewesen zu sein. „Die Tatsachen sind: Frau O’Toole hat vor fast acht Jahren einen Aufruf von Hebrew Artists UK unterzeichnet – sie hat sich nun entschieden von der Organisation distanziert und möchte nun mit Unterstützung von Anwälten die Entfernung ihres Namens erreichen“, betonte die Jury.Sharon Dodua Otoo gilt immer noch als „verdiente Empfängerin“ des Peter Weiss Award.
„British Artists Support Palestine“ gilt als BDS-nah – „Boykott, Desinvestition und Sanktionen“. Die Bewegung ruft aufgrund ihrer Aktionen gegen Palästinenser zum Boykott des israelischen Staates und israelischer Produkte auf.
Otto hatte sich vor wenigen Tagen in einer Stellungnahme klar gegen den Antisemitismus ausgesprochen und den Familien der Opfer des Hamas-Massakers vom 7. Oktober sein tiefes Beileid ausgesprochen.
Otto lebt in Berlin und wurde 2016 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet.
Der Peter Weiss Award wird seit 1990 alle zwei Jahre verliehen. Es ist nach dem Schriftsteller, Dramatiker, Maler und Filmemacher Peter Weiss (1916-1982) benannt, der vor allem durch das Drama „Investigation“ über den KZ-Prozess in Auschwitz bekannt wurde.
Website-Autorin: Sharon Dodua Otoo PM City Bochum/Jury
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Quelle: www.stern.de