Pechsteins Selbstporträt wird für über 3 Millionen Dollar versteigert
Max Pechsteins Gemälde "Selbstbildnis mit Lügen" ist für 3,2 Millionen Euro versteigert worden, nachdem seine Herkunft unbekannt war. Wie das Auktionshaus Lenpertz mitteilte, stammten alle Bieter bei der Versteigerung am Freitagabend aus Deutschland und der Schweiz. Nach Angaben des Auktionshauses handelt es sich bei dem Werk Pechsteins (1881-1955) um das bedeutendste Selbstporträt des Malers, das sich derzeit in einer deutschen Privatsammlung befindet. Das farbenfrohe Ölgemälde aus dem Jahr 1909 wird laut Katalog auf 1,5 bis 2 Millionen Euro geschätzt.
Das expressionistische Werk befand sich ursprünglich in der Sammlung des jüdischen Kölner Arztes Walter Blank (1892-1938) und wurde 1936 verkauft. Im selben Jahr emigrierten er und seine beiden Söhne nach Antwerpen.
Das Gemälde sollte am 6. Juni dieses Jahres im Kunsthaus Lempertz versteigert werden. Nach Angaben des Auktionshauses wurde die Provenienz des Kunstwerks eingehend untersucht und die Möglichkeit, dass es sich um ein gestohlenes Kunstwerk handelt, ausgeschlossen.
Am Tag der Versteigerung wurde das Werk von einem Erben der Familie Blank in die Datenbank "Lost Art" aufgenommen. Darin werden Kulturgüter erfasst, die zwischen 1933 und 1945 von den Verfolgern der NS-Diktatur beschlagnahmt wurden, bzw. es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um solche Verluste handelt.
Registrierte Bieter, darunter ein Museum, fühlten sich durch den "Lost Art"-Eintrag gestört. Das Gemälde wurde aus der Sommerauktion zurückgezogen. Lempertz sagte jedoch, dass eine rechtliche Prüfung des Werks und seiner Herkunft ergeben habe, dass es sich nicht um gestohlene Kunst handele. Infolgedessen wurde das Werk zu einer Hauptstütze der Herbstauktion. Es gehört nicht mehr zu den mehr als 160 Pechstein-Werken in der Lost Art-Datenbank.
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Quelle: www.dpa.com