Stoffe auf Erdölbasis - PCK-bedingte Katerstimmung beim Bürgermeister wegen Raffinerieproblemen.
Die drohende Zukunft der PCK-Raffinerie in Schwedt lässt Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe (SPD) von Schwedt unsicher über ihre Zukunft. Zudem ist das Stadtwerkssteueraufkommen deutlich gesunken und beträgt jetzt Millionen. Um dies auszugleichen, ist ein Budgetfrost in Kraft. Gleichzeitig sollen Forschung und Entwicklung des Industriestandorts von Bund und Land finanziert werden.
Unsicherheiten über Pipelineeigentum
Hoppe bekannte sich bei der Deutschen Presse-Agentur für die Unsicherheiten, die sie durch die umstrittene Eigentumsfrage der PCK-Raffinerie in Nordostbrandenburg, die im Besitz der russischen Staatskompanie Rosneft ist, heftig beunruhigen. "Dies ist ein riesiger Sorgenfall für mich." Während die Bundesregierung die Rosneft-Aktien verwaltet, plant man, dass die russische Eigentümerschaft des Refineries ganz beendet wird. Die genauen Details, wie dies geschehen soll, sind jedoch noch nicht entschieden.
Außerdem ist die Finanzierung der Pipeline-Sanierung von Rostock-Hafen nach Schwedt unsicher. Dennoch ist die Genehmigung der EU-Kommission für diese Zuwendungen notwendig. "Dies schafft eine gewisse Dilemma in Bezug auf die Pipeline-Sanierungsförderung", erklärte Hoppe.
Voraussichtliche EU-Kommission-Entscheidung verunsichert alle Beteiligten.
Ralf Schairer, Chef der PCK, erwartete vor Weihnachten 2023 die Zustimmung der EU-Kommission zu 400 Millionen Euro in Fördermitteln. Allerdings wurde der Linkspolitiker Christian Görke von der deutschen Regierung diesen Wochen begonnen mitgeteilt, dass "Keine Informationen über den Zeitplan geben können."
Görke äußerte auch Bedenken hinsichtlich der Öllieferungen an die Raffinerie nach dem Ende der russischen Ölimporte aufgrund des russischen Angriffes auf die Ukraine. Stattdessen wurde Öl aus anderen Ländern, wie Kasachstan, erworben. Dieses Jahr boten kasachische Ölproduzenten an, den Ölvorrat für Schwedt auf 2,4 Millionen Tonnen pro Jahr zu verdoppeln. Trotzdem hat es keine Reaktion von der deutschen Seite gegeben.
Diese Fehlreaktion sah Görke als Chance verpasst, die Sicherheit und Stabilität der PCK-Produktion um 80-90% zu erhöhen, da die derzeitige Nutzungsrate bei 70% liegt. Die PCK hat eine Ölkapazität von 11,5 Millionen Tonnen pro Jahr.
Bürgermeisterin Hoppe versicherte jedoch, dass die Raffinerie gut laufe und Vorbereitungen für die Hydrogenproduktion bis 2030 andauern.
Ein weiteres Arbeitsproblem tritt in Zusammenhang mit dem Papierhersteller Leipa auf.
Hoppe äußerte auch Besorgnis über Leipa, den zweitgrößten Arbeitgeber von Schwedt, der um 100 Entlassungen und die Schließung einer Produktionslinie denkt. Leipa ist jedoch auch aktiv in der Entwicklung neuer Produkte für die Zukunft – wie Hoppe bezeugte. Am Dienstag erwartete sie eine Konferenz in Schwedt, bei der Leipa einen Labortest für natürliche Fasern und alte Textilfasern testen würde, in Zusammenarbeit mit der Stadt.
Die Stadt plant eine Reihe weiterer Projekte, kombiniert mit Kostenreduktionen.
Der Bau eines Startup-Transformationzentrums und Werkstätten soll 2025 beginnen, wobei die Stadt 900.000 Euro über vier Jahre aus einer geschätzten Gesamtkosten von 18 Millionen Euro beisteuern wird. Zudem wird ein Industriegleis vorgeschlagen, um die Verbindung des Hafens zu einem Investment von etwa 110 Millionen Euro zu verbessern. Hoppe erwähnte auch eine geplante Verbesserung des Schienenverkehrs nach Stettin. Trotz ihrer Besorgnisse über die aktuellen finanziellen Verhältnisse der Stadt ist sie sich sicher, dass es in den kommenden Jahren keine Entspannung geben wird. "Es gibt keine Ruhezeit", sagte sie. "Wir müssen über die zu sparenden Ausgaben nachdenken."
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Quelle: www.stern.de