- Passagierverband kritisiert den Austausch von Zügen während des Lockdowns
Die Ersatzverkehrsangebote zwischen Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern während der vollständigen Sperrung der Hamburg - Berlin-Bahnlinie stoßen beim Fahrgastverband Pro Bahn auf massive Kritik. Das Angebot sei zu mager und unstrukturiert, erklärten die Landesverbände von Pro Bahn in Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg/Schleswig-Holstein in einer gemeinsamen Erklärung am Donnerstag.
Davon sind auch viele Fahrgäste betroffen, die nach Mecklenburg-Vorpommern unter anderem nach Schwerin, Wismar, Rostock, Güstrow, Stralsund und an die Ostsee reisen. Vielen ist das gar nicht bewusst. Es gibt nur sporadisch wahrnehmbare Hinweise an den Bahnhöfen. Im Gegensatz dazu war die Information über die Sperrung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim sichtbarer und zeitiger.
"Mageres Ersatzangebot"
Das Ersatzangebot zwischen Hamburg, Schwerin, Rostock und Stralsund sei mager, kritisierte Stefan Barkleit, Vorsitzender des Pro Bahn-Landesverbands Hamburg/Schleswig-Holstein. Für die Regionalexpresslinie Hamburg - Schwerin fährt alle zwei Stunden ein Bus als Ersatz, der aber von der S-Bahn-Station Hamburg-Wandsbeker Chaussee oder alternativ von Hamburg-Bergedorf abfährt. "Pech für die Fahrgäste, die am falschen Abfahrtspunkt am Hamburger Hauptbahnhof stehen."
Verbindungen passen oft nicht zusammen
Sechsmal täglich fährt von der ZOB am Hamburger Hauptbahnhof ein IC-Bus nach Schwerin, aber die Verbindung nach Rostock und Stralsund passt nur zweimal am Tag. Einmal täglich fährt ein IC von Hamburg über Lübeck nach Rügen - wer nach Schwerin will, muss in Bad Kleinen umsteigen. "Hier hätten mehr direkte Zugpaare über Lübeck notwendig sein", hieß es.
Von Hamburg über Lübeck und Bad Kleinen nach Rostock und Schwerin fürchtet der Verband, dass es in den kleinen Dieseltrains zwischen Lübeck und Bad Kleinen voll wird. Abends fehlt um 20:40 Uhr ein IC-Bus nach Schwerin.
Insgesamt hält Pro Bahn das Ersatzangebot für "nicht nutzbar". Für die angekündigte längere Gleissperrung im Jahr 2025 und 2026 fordert der Fahrgastverband eine bessere Planung des Ersatzverkehrs.
Die mangelhafte Ersatzbahnangebote für die Sperrung der Hamburg - Berlin-Bahnlinie zwingen Reisende, auf andere Verkehrsmittel wie den IC-Bus nach Schwerin auszuweichen, doch die seltenen Verbindungen und begrenzten Sitzplätze stellen eine Herausforderung dar. Das mangelhafte Ersatzangebot mit sporadischen Hinweisen an den Bahnhöfen lässt viele Fahrgäste im Unklaren und erschwert die Reiseplanung.