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Palmer warnt vor unnötigen und riskanten Schmerzbehandlungen

Das Angebot an Schmerzmitteln ist riesig. Nicht alle Medikamente sind für alle gleich und in der Regel kommt man über den Tag hinweg, indem man sie einfach in der Apotheke kauft. Aber es gibt einige Dinge zu beachten.

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Der Apotheker nimmt das Rezept entgegen und holt die Medikamentenpackung aus der Apothekenschublade. Foto.aussiedlerbote.de

Arzneimittel - Palmer warnt vor unnötigen und riskanten Schmerzbehandlungen

Barmer Das Land Schleswig-Holstein warnt vor unnötigen und riskanten Schmerzbehandlungen. Die Krankenkasse Barmer stellte in ihrem Arzneimittelgutachten 2023 fest, dass Patienten häufig Schmerzmittel verschrieben bekamen, die für sie nicht geeignet waren. Zu diesem Zweck untersuchten wir die medikamentöse Schmerzbehandlung bei ambulanten Barmer-Versicherten ab 18 Jahren ohne diagnostizierten Tumor.

In Schleswig-Holstein nimmt jeder dritte Erwachsene (31,1 %) mindestens ein Schmerzmittel – das sind rund 689.000 Menschen. Besorgniserregend ist beispielsweise, dass etwa 1.700 Teilnehmer trotz Herzinsuffizienz sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) wie Ibuprofen oder Diclofenac einnahmen. Schon die kurzfristige Einnahme von Schmerzmitteln kann die Herzfunktion deutlich verschlechtern.

Darüber hinaus nimmt jeder Vierte über 65 mindestens fünf oder mehr Medikamente ein. Schätzungen zufolge leben im Land etwa 166.000 Menschen. Bei gleichzeitiger Einnahme mehrerer Medikamente könne es zu gefährlichen Wechselwirkungen kommen, sagte Bammer.

In dem Bericht heißt es weiter, dass eine Unterbehandlung mit Schmerzmitteln zu einer längeren Dauer des Krankenhausaufenthalts und einem erhöhten Sterberisiko führen kann. „Eine scheinbar harmlose Kombination von Schmerzmitteln kann fatale Folgen haben“, sagte Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer von Balmer Schleswig-Holstein.

Er forderte den konsequenten und verbindlichen Einsatz digitaler Assistenten, etwa der elektronischen Patientenakte, in der Arzneimittelversorgung. Dies hilft dabei, den gesamten Medikamentenverbrauch eines Patienten sowie etwaige Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit dem Medikament zu verfolgen.

Aber auch jeder Mensch kann selbst feststellen, ob er zu oft Schmerzmittel einnimmt. Hartmut Göbel, Chefarzt der Schmerzklinik Kiel, sagt, die 10-20-Regel könne helfen. „Wenn Sie weniger als 10 Tage im Monat Schmerzmittel einnehmen und die anderen 20 Tage gar nichts nehmen, sind Sie im grünen Bereich.“

Wenn Sie sich an acht bis neun Tagen im Monat Medikamente verschreiben, sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden. Gobert betont, dass der Körper umso empfindlicher wird, je mehr Schmerzmittel er nimmt.

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Quelle: www.stern.de

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