Palästinensische Demonstrationen und Unruhen: 25-Jähriger erscheint vor Gericht
Einen Monat nach den Ausschreitungen bei pro-palästinensischen Demonstrationen in Berlin-Neukern findet am Mittwoch (12:30 Uhr) der erste Prozess vor dem Landgericht Tiergarten statt. Gegen einen 25-jährigen Mann wurde Anklage erhoben. Am 18. Oktober schlossen sich Italiener angeblich einer Gruppe von Demonstranten an, die antisemitische und antiisraelische Parolen riefen und Steine und Flaschen auf die Polizei warfen. Die Anklage lautet auf schweren Landfriedensbruch, versuchte schwere Körperverletzung und tätlichen Angriff auf einen Polizeibeamten. Die Staatsanwaltschaft hat beantragt, die Entscheidung im sogenannten beschleunigten Verfahren zu treffen.
Nach dem Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober kam es in Berlin täglich zu Kundgebungen und Demonstrationen, insbesondere von Anhängern. - Palästinensische Gemeinschaft. Auch kam es immer wieder zu gewalttätigen Zwischenfällen.
Die Berliner Staatsanwaltschaft hat nach Angaben eines Sprechers 27 Fälle im Zusammenhang mit dem sich verschärfenden Nahostkonflikt (Stand: 14. November) in Bearbeitung. Mehr als die Hälfte (15) waren gegen unbekannte Täter. Andere Fälle sind noch bei der Polizei anhängig und werden von staatlichen Sicherheitsbehörden bearbeitet, die für politisch motivierte Kriminalität zuständig sind. Ihm zufolge wurden bisher 1.254 Fälle registriert (Stand 13. November). Dazu gehörten 350 Gewalttaten, darunter Widerstand gegen die Polizei bei Demonstrationen, und 408 Sachbeschädigungen wie Malen oder Sprühen von Parolen.
Bei der Verfolgung dieser Verbrechen werde die Staatsanwaltschaft verstärkt die Möglichkeit einer Verfahrensbeschleunigung prüfen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Zu diesem Zweck haben die Behörden Strukturen geschaffen, die sich vor allem an die Aktionen der Klimademonstranten richten.
Quelle: www.dpa.com