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Pakistan tritt dem Schiffsrecyclingabkommen bei

Pakistan ist dem Hongkong-Übereinkommen beigetreten, das bald harmonisierte globale Regeln für den Umwelt- und Arbeitsschutz beim Abwracken von Schiffen schaffen wird. Die Weltschifffahrtsorganisation International Maritime Organization gab die Nachricht am Freitag in London bekannt. Pakistan...

Schifffahrt - Pakistan tritt dem Schiffsrecyclingabkommen bei

Pakistan ist dem Hongkong-Übereinkommen beigetreten, das bald harmonisierte globale Umwelt- und Arbeitsschutzvorschriften beim Abwracken von Schiffen festlegen wird. Die Weltschifffahrtsorganisation International Maritime Organization gab die Nachricht am Freitag in London bekannt. Pakistan gehört neben Bangladesch und Indien zu den drei Ländern, die mit Abstand die meisten alten Schiffe abwracken. Bangladesch und Indien sind dem Hongkong-Übereinkommen beigetreten.

In der EU ist die Verschrottung alter Schiffe streng reglementiert. Diese können nur in zertifizierten Anlagen recycelt werden, die sich auch außerhalb der EU befinden dürfen. Die weltweit wirksamen Regeln gelten seit 2009, bleiben aber bisher nur auf dem Papier, da das Hongkong-Übereinkommen erst am 26. Juni 2025 in Kraft treten wird. Dies war möglich, weil erst nach dem Beitritt Bangladeschs und Liberias im Sommer eine ausreichende Zahl von Ländern das Abkommen ratifizierte.

In Europa ist Türkiye ein Schwerpunkt für Schiffsrecycling. „In anderen europäischen Ländern werden bisher nur kleine und mittlere Schiffe recycelt“, heißt es in einer für das Deutsche Maritime Zentrum (DMZ) erstellten Studie. In Deutschland gibt es keine Altschiffsabwrackwerften.

Die internationale Nichtregierungsorganisation Ship Recycling Platform beklagt seit Jahren, dass die Verschrottung alter und kontaminierter Schiffe immer wieder zu Umweltschäden, Menschenrechtsverletzungen, Kinderarbeit, Krankheiten und Todesfällen geführt habe. Nach Angaben der International Maritime Organization and Shipping Association dürfte sich die Situation mit Inkrafttreten des Hongkong-Übereinkommens deutlich verbessern.

Schiffsfriedhöfe werden in den kommenden Jahren wahrscheinlich eine noch nie dagewesene Beliebtheit erlangen, da die Flotten einen klimafreundlichen Wandel vollziehen. Der in Dänemark ansässige internationale Schifffahrtsverband Bimco prognostizierte dieses Jahr, dass im nächsten Jahrzehnt mehr als 15.000 Schiffe mit einer Kapazität von mehr als 600 Millionen Tonnen recycelt werden, mehr als doppelt so viele wie im Jahrzehnt zuvor.

EU-Verordnungen zum Transport von Abfällen EU-Verordnungen zum Schiffsrecycling IMO-Mitteilung zum IMO-Hongkong-Übereinkommen vom 1. Dezember.

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Quelle: www.stern.de

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