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"Pain Hustlers" oder eine Tablette gegen Armut

Eine relativ frische Neuheit auf dem deutschen Netflix ist das zweistündige Drama "Pain Hustlers" mit einer harten "R"-Bewertung. Das klingt alles sehr vielversprechend.

Foto: Entertainment Weekly

Regisseur David Yates, bekannt beim breiten Publikum durch die "Harry Potter"-Franchise, hat einige namhafte Schauspieler in seinem Film. Es spielen Emily Blunt, Chris Evans, Andy Garcia, Catherine O'Hara und andere mit.

"Pain Hustlers" oder eine Tablette gegen Armut

Wir haben bereits über Serien zum Thema Opioidkrise in den USA berichtet: "Der Untergang des Hauses Usher", "Dopesick" mit Michael Keaton und "Painkiller".

Was kann ein Film zum gleichen Thema Neues bieten?

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Handlung

Hier geht es nicht um ein riesiges Unternehmen, das astronomische Gewinne aus dem Verkauf von Fentanyl-basierten Schmerzmitteln erzielt. Es ist ein kleines Pharma-Start-up, das versucht, auf den Markt zu kommen, wobei Menschen an beiden Seiten der Theke am Rande der Verzweiflung stehen.

Alles klingt zunächst nicht schlecht - der Firmenchef hat seine Frau begraben und, während er ihre Qualen sah, eine neue Form der Schmerzlinderung in Form eines Sprays erfunden. Geschickt verbirgt er seine Profitgier hinter dieser herzzerreißenden Geschichte, und seine Mitarbeiter machen bereitwillig mit.

Jedoch läuft das Geschäft nicht besonders gut. Der Marktanteil ist winzig, und die Gefahr der Geschäftsschließung treibt sie zu Manipulationen beim Verkauf. Es geht um jene "bestechenden Seminare", die damals viele veranstalteten. Die Idee für das ganze Schema kam von einer alleinerziehenden Mutter, die im Start-up anfing.

Verzweiflung als Verkaufsmotor

Alles ist buchstäblich von der Verzweiflung über Geldmangel durchdrungen.

Die Figur von Emily Blunt braucht dringend Geld, ihr Chef (Chris Evans) braucht ebenso dringend Verkäufe. Indem er das Lebenslauf seiner Mitarbeiterin fälscht, gibt er ihr eine Chance, an die sich die Frau wie ein Bulldogge klammert.

Dabei manipuliert sie geschickt Ärzte, um gerade ihr Medikament verschreiben zu lassen. Sie spürt, wann Druck ausgeübt werden muss, wann sie zurückweichen muss und was jeder Einzelne, mit dem sie in Kontakt kommt, wirklich will. Es ist sehr angenehm, Emily Blunt bei der Arbeit zuzusehen - sie taxiert ihr Gegenüber eine Minute lang, versucht, sich von der einen oder anderen Seite zu nähern, und plötzlich ist sie sein bester Gesprächspartner und enger Freund.

Letztendlich läuft das Geschäft gut an, die Tochter der Heldin hat alles, was sie braucht, sie schickt sie in eine gute Schule, mietet eine schöne Wohnung und kauft prächtige Kleider.

Ungetrübter Horizont

Die Wolken am Horizont verdichten sich sehr schnell - Menschen werden opiatabhängig, Ärzte werden von der Polizei auf frischer Tat ertappt, die Behörden beginnen sich für die Dosierungen des Medikaments und die Sauberkeit der Seminare zu interessieren.

Ungelegen kommen auch die moralischen Qualen der Heldin. Nachdem sie ihre Grundbedürfnisse befriedigt hat, erkennt sie plötzlich, dass ihr Wohlergehen auf Schmerz und Leid und nicht auf deren Linderung beruht. Im Streben nach Geld hält sie inne, versucht, die Vergebung eines ihrer Opfer zu erlangen und trifft auf die harte Realität.

"Pain Hustlers" oder eine Tablette gegen Armut: Fazit

Ein anständiger Versuch, das Opioidproblem aus einer neuen Perspektive zu erforschen.

Die Starbesetzung zeigt die Arbeit der "Rädchen" in der Maschinerie der Pharmaindustrie, die zu einer echten menschlichen Katastrophe führt.

Kann man verzweifelte Handlungen in verzweifelten Umständen verstehen und alle Beteiligten an Ereignissen vergeben, die zum Tod von Hunderttausenden von Menschen geführt.

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