- Paar vor Gericht wegen Vergewaltigung Tochter
In einem neu aufgerollten Prozess gegen ein Paar aus Niedersachsen wegen schwerer Misshandlung ihrer Tochter oder Stieftochter bestreitet die Mutter die Vorwürfe. "Die vorgeworfenen Gewalttaten haben nicht stattgefunden", sagte der Verteidiger in einer Erklärung für die 54-jährige Frau. Sie habe ihre 26-jährige Tochter nie angerührt, keine Gewalt gegen sie geduldet und auch nicht versucht, sie umzubringen, so der Anwalt vor dem Landgericht Braunschweig. Der 58-jährige Mann, der angeklagte Stiefvater, schweigt.
Das Paar aus Bad Harzburg im Harz wird beschuldigt, ihre erwachsene Tochter wiederholt vergewaltigt, misshandelt und verletzt zu haben. Als die Verbrechen kurz vor der Entdeckung standen, sollen das Paar angeblich geplant haben, das Opfer mit Tabletten zu töten, wie die Anklage lautet. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wurde sie nur durch ein mit einem Anwalt vereinbartes Codewort in letzter Sekunde gerettet, und die Eltern wurden festgenommen. Nach einem ersten Prozess wurde die Mutter im Juni 2023 zu einer Gesamtstrafe von 13,5 Jahren verurteilt, und ihr Partner zu neun Jahren und sechs Monaten.
Der Bundesgerichtshof (BGH) hob das Urteil auf, weil die Bundesrichter der Ansicht waren, dass die Beweiswürdigung fehlerhaft war. Die Haftbefehle wurden widerrufen, da das Paar zwar weiterhin verdächtig ist, aber kein starker Verdacht mehr besteht.
Termine sind bis Ende Oktober geplant
In einem früheren Prozess vor dem Landgericht Braunschweig wurde der Partner der Tochter im Jahr 2022 wegen schwerer Misshandlung zu mehr als sechs Jahren Haft verurteilt. Der damals 28-jährige Angeklagte gab unter anderem eine sexuelle Nötigung in besonders schwerem Fall, gefährliche Körperverletzung, Freiheitsberaubung und versuchten Mord an seinem Lebenspartner zu. Erst dann gerieten die Eltern ins Visier der Justiz.
Für den neuen Prozess gegen das Paar vor einer anderen Kammer des Landgerichts Braunschweig sind Termine bis Ende Oktober geplant. Das Hauptaugenmerk wird auf die Glaubwürdigkeit und Vernehmbarkeit der angeblichen Opfer liegen.
Der Verteidiger der 54-jährigen Frau sagte, dass sie an keiner Gewalttat beteiligt gewesen sei und auch keine Geschichte der Gewaltanwendung gegen ihre 26-jährige Tochter habe. Des Weiteren sei das Fettgehalt, gemessen am Gewicht, kein Thema gewesen, das während des Prozesses diskutiert wurde.