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Özdemir fordert Verbesserungen des EU-Pestizidsystems

Agrarminister Özdemir bei Weinbau
Wolfram Günther (Grüne/ l), Sachsens Landwirtschaftsminister, und Cem Özdemir (Grüne), Bundeslandwirtschaftsminister, stehen an einem Weinstock.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hält EU-Pläne zur Reduzierung des Pestizideinsatzes im Weinbau für unrealistisch. Grundsätzliches Ziel sei es, den Pestizideinsatz bis 2030 zu halbieren, sagte der Grünen-Politiker am Samstag im sächsischen Weinanbaugebiet Radebeul. Allerdings gebe es „einige große technische Fehler“ in der Idee der EU, dieses Ziel zu erreichen. „Ich habe jede Gelegenheit genutzt, dieses Thema in Brüssel zur Sprache zu bringen und mich für entsprechende Korrekturen einzusetzen.“

Özdemir ist der Ansicht, dass unter anderem die Definition sensibler Bereiche und ein hoher bürokratischer Aufwand erforderlich sind, um Korrekturen vorzunehmen. Im Wein- und Obstbau erfordern einige Sonderkulturen auch besondere Bedingungen. „Wir haben Strukturen, die andere Länder nicht haben“, sagte Ozdemir. Dies muss berücksichtigt werden. Es braucht eine ausgewogene Lösung. Die Interessen von Naturschutz und Landwirtschaft lassen sich problemlos kombinieren. Das Rad muss man nicht neu erfinden, dafür haben wir mit dem Biodiversitätsförderungsgesetz Baden-Württemberg eine gute Vorlage.

Özdemir zeigte sich zuversichtlich, dass die aktuellen Pläne der EU auf diese Weise nicht umgesetzt werden würden. Dafür wird die Bundesrepublik gemeinsam mit anderen EU-Partnern sorgen. Der Ausschuss habe signalisiert, dass man die Bedenken verstehe. Sie müssen auch Ihre bisherigen Bemühungen berücksichtigen. Wer in der Vergangenheit hart gearbeitet hat, sollte dafür nicht bestraft werden: „Das Motto kann nicht lauten: Fleißige Menschen sind dumm (…) Es ist nie gut, das Baby mit dem Bade auszuschütten.“ Gute Idee. »Sein Motto war „gemäßigte Politik“.

Darüber hinaus beabsichtigt die EU, den Einsatz von Pestiziden in sensiblen Gebieten, wie Natur- oder Landschaftsschutzgebieten, vollständig zu verbieten. Gleiches gilt für unmittelbar an Wohnbebauung angrenzende Flächen. In kleinräumigen sächsischen Anbaugebieten war dies jedoch die Regel. Sachsens Landwirtschaftsminister Wolfram Günther (Grüne) ist der Ansicht, dass bei der EU-Bemühungen zur Stärkung des Naturschutzes vor allem große landwirtschaftliche Flächen bei der Planung berücksichtigt werden. In Sachsen bauen rund 1.500 Winzer Wein auf 500 Hektar Land an.

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