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Olympia in Deutschland: Konietzko kritisiert Politik

Thomas Konietzko
Thomas Konietzko spricht bei einer Pressekonferenz.

Kanu-Weltverbandspräsident Thomas Konietzko hat die deutsche Politik beim Thema Olympia-Bewerbung kritisiert. «Es ist allen klar, dass Deutschland Olympische Spiele ausrichten kann. Wie, in welcher Form, in welchen Stätten und welchem Konzept ist eigentlich zweitrangig. Viel wichtiger ist, dass Deutschland, der deutsche Sport und die deutsche Politik zeigen, in einer gemeinsamen Anstrengung, dass sie wirklich diese Spiele wollen. Im Moment sehe ich da noch Verbesserungsbedarf», sagte Konietzko am Rande der Kanu-WM in Duisburg der Deutschen Presse-Agentur.

Der 59-Jährige sieht viele Äußerungen aus der Politik nicht für hilfreich an, «das Image Deutschlands zu verbessern. Hier muss unbedingt gemeinsam eine Strategie entwickelt werden, die dann auch trägt und die Welt überzeugt.» Als Beispiel nannte er die geplanten Kürzungen der Bundesregierung für das Olympia-Jahr 2024 bei den Zuwendungen für die Institute für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig und für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin in Höhe von rund vier Millionen Euro.

«Ja, manches ist für mich unverständlich, auch aus der internationalen Sicht. Das Schlimmste ist, wenn Länder über Deutschland anfangen zu spotten. Und das tun sie im Moment», meinte Konietzko und betonte: «Wenn die Australier hören, dass wir, was für die immer ein Heiligtum war, jetzt reduzieren oder abschaffen wollen, dann frage ich mich, was das Ziel dieser Politik ist.» Alle Länder ringsherum schätzten die Arbeit am IAT und FES «deutlich mehr, als wir Deutschen selber».

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) lotet in einem Strategieprozess zunächst aus, ob eine Olympia-Bewerbung in der Bevölkerung nach zuletzt gescheiterten Versuchen mit München und Hamburg Zustimmung finden würde. Dazu wurde vom DOSB die Kampagne «Deine Idee. Deine Spiele» gestartet.

Für Konietzko steht fest: «Deutschland braucht Olympia, es geht aber nicht um die drei Wochen olympische und zwei Wochen paralympische Spiele, sondern es geht um den Weg dahin. Deutschland braucht deshalb Olympische Spiele, um den Sport in den Blickpunkt der Gesellschaft zu bringen.»

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