Ofarim-Prozess verschoben: Verteidigung rät
Der laufende Prozess gegen den jüdischen Musiker Gil Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung wurde verschoben. Die Verteidiger des Künstlers zogen sich am Dienstagmorgen wiederholt aus Gesprächen mit Nebenklägervertretern vor dem Landgericht Leipzig zurück. Worum es dabei geht, ist unklar.
Die Aussage der Sängerin und Schauspielerin Jeanette Biedermann und des Musikers Gregor Meyle sollte am Dienstag stattfinden, war aber zuvor auf den 7. Dezember verschoben worden. Einen Grund nannte ein Gerichtssprecher nicht.
Ofarim erhob im Oktober 2021 in einem Video in einem Leipziger Hotel Antisemitismusvorwürfe. Das Video ging in den sozialen Medien viral. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Leipzig war dies nicht der Fall. Die Anklage gegen Ofarim wurde nach umfangreichen Ermittlungen erhoben. Das Verfahren gegen den Hotelmanager wurde eingestellt. Er tritt in der Klage als Nebenkläger auf. Das Gericht hat weitere Termine bis zum 7. Dezember festgelegt.
Nach Angaben eines Gerichtssprechers waren Biedermann und Meyer zu diesem Zeitpunkt nicht im Hotel, sollen aber kurz darauf Kontakt zu Ofarim gehabt haben. Beide moderieren die TV-Show, die Ofarim am 4. Oktober 2021 in Leipzig aufzeichnete. Der angeblich antisemitische Vorfall ereignete sich dann im Hotel.
Quelle: www.dpa.com