Geschichte - NS-Raubkunst: Öffentliche Sammlung von Korinth versteigert
Das Gemälde „Liegender weiblicher Akt“ des Impressionisten Lovis Corinth ist heute Teil einer großen öffentlichen Sammlung, nachdem es als Raubkunst eingestuft und an seinen früheren jüdischen Besitzer zurückgegeben wurde. Das Münchner Auktionshaus Neumeister gab bekannt, dass das Gemälde am Donnerstagabend für 377.000 Euro im Rahmen eines Deals mit den Erben des von den Nationalsozialisten geraubten Kunstsammlers Oskar Skaller versteigert wurde. Neumeister machte keine Angaben dazu, zu welcher Sammlung das Kunstwerk gehört.
Berichten zufolge malte Collins diese selbstbewusst wirkende Frau im Jahr 1915, einer seiner wichtigsten Schaffensphasen. Er war einer der beliebtesten Künstler seiner Zeit. 1923 veranstaltete die Nationalgalerie in Berlin anlässlich seines 65. Geburtstages eine Ausstellung zu seinen Ehren, in der auch der heute versteigerte „Liegende Akt“ hing.
Laut Neumeister wurde das Gemälde vom Berliner Apotheker und Politiker Oskar Skaller (1874-1944) über den Kunsthändler Fritz Gurlitt gesammelt. Jahr). Die Nazis übten zunehmenden Druck auf jüdische Familien aus und zwangen sie unter anderem zur Zahlung von Grundsteuern. Mittellos wanderten Scaler und seine Frau 1939 nach Südafrika aus, wo beide 1944 starben. 1942 erwarb Rechtsanwalt Conrad Doebbeke das Gemälde. 1977 wurde es bei Neumeister ausgestellt und verkauft.
Ein Forscher stufte das Gemälde später als NS-Raubkunst ein. Die neuen Besitzer entschieden sich, die Herkunft zu klären und einigten sich mit Scalers Erben auf die Rückgabe.
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Quelle: www.stern.de