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NRW-Landtag diskutiert erneut über Ausbau der Windkraft

Windräder
Mit Signallampen beleuchtete Windräder drehen sich nach Sonnenuntergang.

In der Debatte um den Ausbau der Windkraft in NRW stellt die Landesregierung klar, dass die Ausweisung geeigneter Flächen in sechs Planungsgebieten erfolgen wird und nicht in Düsseldorf. Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) sagte am Freitag im Düsseldorfer Landtag, dass die Regionen bis Anfang 2025 selbst entscheiden werden, wie sie Flächen zur Verfügung stellen. „Das wird nicht von Düsseldorf beschlossen, das ist gut.“ Das Regierungspräsidium und das Ministerium hätten sich darauf geeinigt, „ehrgeizige Zeitziele“ zu erreichen. Der Entwurf wird derzeit vor Ort durchgeführt.

Nordrhein-Westfalen ist laut Bundesgesetz verpflichtet, bis 2032 1,8 % der Landesfläche für Windenergie auszuweisen. Nach den Wünschen des schwarz-grünen Regierungsbündnisses soll Nordrhein-Westfalen dieses Ziel bis 2025 erreichen.

Die Klarstellung erfolgte, weil die SPD-Fraktion den aktuellen Zeitpunkt beantragt hatte. Sie wollte wissen, wie die Landesregierung dafür sorgen will, dass der bis vor Kurzem geforderte Mindestabstand von 1.000 Metern zwischen Windkraftanlagen und Wohngebieten tatsächlich abgeschafft wird. Hintergrund ist ein Entwurf einer Gebietsplanänderung für den Landkreis Arnsberg, der weiterhin einen Abstand von 1.000 Metern zu Siedlungen für Windkraftanlagen vorsieht.

Der SPD-Abgeordnete Alexander Vogt warf der Landesregierung vor, zu lange mit der Abschaffung der Abstandsregel zu warten. Die Regierung habe zwar die Verantwortung inzwischen auf die Regierungspräsidien übertragen und keine Regelungen zur Förderung der Windenergie selbst erlassen, „aber das hat letztendlich viele Projekte in Frage gestellt.“

Christian Untrieser (CDU) betonte, dass die Planungsbehörden dies nicht tun würden Es sollten Normen, aber auch Freiheiten zur Erreichung regionaler Ziele vorhanden sein. „Das nationale Ziel wird auf jeden Fall erreicht“, sagte er. „Wenn die Region vor Ort sagt, wir machen das in einer Entfernung von tausend Metern, das Ziel aber erreicht ist, dann ist das sinnvoll.“

Wibb G. Brems (Grüne) äußerte sich kritisch zum Arnsberg-Entwurf. Diskussionen über Mindestabstände hätten zu weniger Akzeptanz und mehr Unsicherheit geführt, sagte sie. „Deshalb halte ich es für kurzsichtig, wenn Planungsgebiete lediglich von einem größeren Gesamtabstand zur Wohnbebauung ausgehen wollen. Das können sie aber tun, solange sie die Auflagen einhalten.“ Pläne zur Blockade des Windenergieausbaus seien nicht zulässig, könne es nicht geben .

Dietmar Brockes (FDP) wirft der Regierung vor, bei den Abstandsregeln „kleinen Ländern“ Tür und Tor zu öffnen. Dies geht zu Lasten des Windenergieausbaus.

Auch die Windindustrie, organisiert vom Regionalverband Erneuerbare Energien, kritisierte den Regionalplanentwurf des Regierungsbezirks Münster. Der Verband zitierte eigene Berichte, denen zufolge etwa 70 Prozent der im Entwurf ausgewiesenen Flächen für den Ausbau der Windenergie ungeeignet seien. Der Verband befürchtet, dass aufgrund der Vorgaben der beiden Entwürfe weder Flächen- noch Ausbauziele bundesweit erreicht werden. „Das Einzige, was zählt, ist ein geeignetes Gebiet, in dem moderne Windkraftanlagen geplant und gebaut werden können“, erklärte LEE-Vorstandsvorsitzender Hans-Josef Vogel in einer Stellungnahme.

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