Der norwegische Ölfonds als größter Staatsfonds der Welt hat in der ersten Jahreshälfte erheblich an Wert gewonnen. Angetrieben von starken Aktienmärkten warf der Fonds eine Rendite von 10 Prozent beziehungsweise rund 1,5 Billionen norwegischen Kronen ab – umgerechnet ein Plus von mehr als 130 Milliarden Euro. Das geht aus dem Halbjahresbericht des sogenannten Pensionsfonds Ausland hervor, den Fonds-Chef Nicolai Tangen und sein Stellvertreter Trond Grande am Mittwoch auf einer Pressekonferenz vorstellten.
Das Volumen des Fonds stieg demnach bis zum 30. Juni um knapp 2,9 Billionen Kronen auf 15,3 Billionen Kronen (1,34 Billionen Euro). Das lag zum einen an der hohen Rendite, zum anderen aber auch an der schwächeren Krone sowie Überweisungen der norwegischen Regierung.
Im Vorjahreszeitraum hatte der Ölfonds wegen der Unruhe auf den Aktienmärkten rund um Ukraine-Krieg und Inflationsangst noch kräftige Verluste einstecken müssen. Damals lag die Rendite bei minus 14 Prozent – nach Zentralbankangaben wirkten sich vor allem die damals gefallenen Aktien von Technologiekonzernen negativ aus. Nun hätten besonders die Anteile an US-Technologiekonzerne Ertrag abgeworfen, sagte Tangen, vor allem die Papiere von Apple, Microsoft, Nvidia, Meta und Amazon.
Norwegens Ölfonds fungiert als Versicherung für künftige Generationen, wenn nicht mehr nach Öl gebohrt werden kann. Er wird mit den Einnahmen aus der norwegischen Öl- und Gasförderung gefüttert, von der Zentralbank im Auftrag des Finanzministeriums verwaltet und investiert in rund 9200 Unternehmen weltweit, darunter Konzerne wie Apple, Nestlé, Microsoft und Samsung.