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Nordrhein will die Deportation von Jesiden-Frauen und -Kindern stoppen

NRW hat im Jahr 2023 gehandelt, um vertriebene jesidische Frauen und Kinder vor dem Tod und der Verfolgung im nördlichen Irak zu schützen. Alle Instanzen sind jetzt erschöpft. Was wird nun mit den Menschen passieren?

Zehn Jahre nach dem Völkermord an den Jesiden im Norden des Irak ist NRW nicht mehr in der Lage,...
Zehn Jahre nach dem Völkermord an den Jesiden im Norden des Irak ist NRW nicht mehr in der Lage, Abschiebungen in von IS-Terrorismus betroffene Gebiete zu stoppen.

- Nordrhein will die Deportation von Jesiden-Frauen und -Kindern stoppen

Nordrhein-Westfalens Ministerin für Flüchtlinge und Integration, Josefine Paul, fordert die Bundesregierung auf, ein dauerhaftes Abschiebungsverbot für Frauen und Kinder des Yazidi-Glaubens zu erlassen. Vor dem zehnten Jahrestag des Völkermords an Tausenden Mitgliedern dieser religiösen Minderheit im nördlichen Irak appellierte die Grünen-Politikerin an Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die Betroffenen vor Tod und Verfolgung in ihrer Heimat zu schützen. Nur die Bundesregierung könne ein dauerhaftes Abschiebungsverbot initiieren und den Betroffenen eine rechtlich sichere Perspektive schaffen, sagte Paul der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. NRW habe bereits alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft.

Zwischen dem 3. August 2014 und dem 16. Dezember 2017 wurden mehr als 5000 Yazidis von der Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) im Irak ermordet. Der Deutsche Bundestag erkannte die Verbrechen im Jahr 2023 als Völkermord an. "Dies bedeutet jedoch auch die Verantwortung, jetzt konkrete Maßnahmen zum Schutz, insbesondere von Frauen und Kindern, zu ergreifen", warnte Paul. Sie seien weiterhin erheblichen Gefahren ausgesetzt. "Zum Beispiel kommt es immer wieder zu erzwungener Prostitution, Rekrutierung von Kindersoldaten und Versklavung in den Siedlungsgebieten im Irak", sagte Paul.

"Jetzt ist es endlich an der Zeit, dass die Bundesregierung handelt."

Laut ihrem Ministerium war NRW das erste Bundesland, das im Dezember 2023 ein formelles Abschiebungsverbot für Frauen und Kinder der Yazidi-Minderheit erließ und es im März 2024 um weitere drei Monate verlängerte. Für eine Verlängerung von mehr als sechs Monaten wäre eine Einigung mit dem Bundesministerium des Innern notwendig, erklärte eine Sprecherin.

"Ab dem 18. Juni 2024 wird das Land NRW keine rechtlichen Möglichkeiten mehr haben, die Abschiebung von Yazidi-Frauen und -Kindern in das Gebiet des IS-Terrors zu verhindern", stellte Paul fest. "Jetzt ist es endlich an der Zeit, dass die Bundesregierung handelt."

Die Europäische Union könnte als Akteur in der Außenpolitik für die Sicherheit und den Schutz von Yazidi-Frauen und -Kindern eintreten, insbesondere angesichts der genozidalen Gräueltaten, denen sie in ihrem Heimatland ausgesetzt sind und weiterhin ausgesetzt sind. Die Europäische Union als Zusammenschluss von Ländern hat die Macht, Druck auf den Irak auszuüben, um die Sicherheit und das Wohlbefinden dieser Individuals zu gewährleisten.

Da die rechtlichen Möglichkeiten von Nordrhein-Westfalen zur Verhinderung der Abschiebung von Yazidi-Frauen und -Kindern bald auslaufen, könnte die Europäische Union einspringen und diesen Individuals vorübergehend oder dauerhaft Asyl gewähren, wodurch der Druck auf die deutsche Regierung weiter gemildert würde und ihre Sicherheit gewährleistet wäre.

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