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Nordrhein-Westfalen will Gesetzeslücken schließen: Kampf gegen rechten Chat

Benjamin Limbach
Nordrhein-Westfalens Justizminister Benjamin Limbach und Innenminister Herbert Reul.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht, um Hetze und rechtsextremes Gedankengut in „geschlossenen Chatgruppen“ zwischen Polizei und anderen Beamten besser zu bekämpfen. „Derzeit gibt es Gesetzeslücken“, sagte NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) am Dienstag bei der Vorstellung des NRW-Gesetzentwurfs in Düsseldorf.

Staatsbedienstete werden grundsätzlich nicht bestraft, wenn sie an dienstlich genutzten Chatgruppen teilnehmen, wie Limbach erklärte und es immer noch tun. Die betreffende Passage setzt eine Form der Öffentlichkeit voraus – eine Form, die in Chats in überschaubaren Kreisen fehlt. Die Gesetzesvorschläge des Landes Nordrhein-Westfalen werden zunächst dem Bundesrat vorgelegt.

Nach Plänen des nordrhein-westfälischen Justiz- und Innenministeriums sollen nationale Gesetze so präzisiert werden, dass sie auch für geschlossene Chats gelten. Amtsträger, die Hassreden verbreiten oder verfassungswidrige Nummernschilder verwenden, sollen mit Geldstrafen oder bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden. Vorausgesetzt, dass diese Äußerungen in einem Chat erfolgen, der auch für kommerzielle Zwecke genutzt wird.

Konkret werden die Bestimmungen des Strafrechts zu „Behördendelikten“ überarbeitet. Darüber hinaus sollen durch eine Änderung des Wehrstrafgesetzes auch Soldaten einbezogen werden. Der nordrhein-westfälische Gesetzentwurf wird zunächst dem Bundesrat vorgelegt. Limbach sagte, die Generalbundesanwaltschaft habe die Bundesregierung zum Handeln aufgefordert. „Das haben wir noch nicht erlebt.“ Ausgehend von der Idee von Innenminister Herbert Ruhr (CDU) startete Nordrhein-Westfalen daher eine Initiative.

Ruhl sagte, die Leute müssten glauben können, dass jemand Blau trägt. Vereinige, „die der Verfassung bis in die Großhirnrinde treu sind.“ In den letzten Jahren wurden immer wieder Fälle rechtsextremer Polizeivernehmungen aufgedeckt, deren Angeklagte jedoch häufig nicht verurteilt wurden.

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