Die Zahl der Blitzeinschläge in Mecklenburg-Vorpommern ist im vergangenen Jahr geradezu eingebrochen. Insgesamt zählte der Blitz-Informationsdienst von Siemens 16.159 Blitzeinschläge, was 0,7 Blitze pro Quadratkilometer entsprach, wie er am Montag mitteilte. Der Vorjahreswert von 1,4 wurde damit halbiert, damit liegt der Nordosten exakt auf dem Niveau der durchschnittlichen bundesweiten Blitzdichte.
Im Rest der Republik zeigt sich folglich ein ähnliches Bild: Die insgesamt gezählten 242.421 Blitzeinschläge sind demnach der niedrigste Wert, seit Beginn der Messungen im Jahr 1991. 2021 hatte es noch fast doppelt so oft geblitzt.
Als Ursache für den Rückgang sieht der Leiter des Blitz-Informationsdienstes, Stephan Thern, unter anderem die Trockenheit des vergangenen Jahres. «Im Sommer, vor allem im Juni und August, herrschte teilweise extreme Dürre bei hohen Temperaturen über 35 Grad», sagte er. «Für Gewitter braucht es aber beides – Feuchtigkeit und heiße Temperaturen.»
Trotz dieser bundesweit sehr homogenen Ausgangslage lassen sich aus den Daten regionale Unterschiede herauslesen. Im Landkreis Vorpommern-Rügen lag die Blitzdichte im Vorjahr mit 0,95 sogar über dem Durchschnitt der letzten drei Jahrzehnte von 0,92. In der Stadt Rostock lag der Wert bei einem ähnlichen Vergleichswert und Küstenbedingungen 2022 dagegen nur bei 0,36.