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Nobelpreis an Historiker Applebaum verliehen

Kritiker sagte Putins Aufstieg zur Macht schon früh voraus

Applebaum ist bereits mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden.
Applebaum ist bereits mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden.

Nobelpreis an Historiker Applebaum verliehen

Contemporary Historikerin und Korrespondentin Anne Applebaum erhält im Jahr 2024 den jährlichen Friedenspreis der Deutschen Buchbranche. Bekannt für ihre genauen Analyse autoritärer Regime, hatte sie bereits frühzeitig die Alarme auf Putins mögliche aggressiven Ausdehnung gezogen.

Der Friedenspreis der Deutschen Buchbranche verleiht der polnisch-amerikanischen Historikerin und Journalistin Anne Applebaum im Jahr 2024. Der Begründung des Vorstandes heißt: "In einer Welt, in der demokratische Leistungen und Werte zunehmend verhöhnt und angegriffen werden, wird ihre Arbeit unfehlbar zu einem wichtigen Asset bei der Erhaltung der Demokratie und des Friedens sein." Der Preis wird üblicherweise im Finale der Frankfurter Buchmesse am 20. Oktober dieses Jahres überreicht. In letzterem Jahr war Salman Rushdie der Preisträger.

Applebaum ist als Analytikerin autoritärer Systeme und Fachkundige für Ostmitteleuropäische Geschichte bekannt. Ihre Vermutungen einer potenziellen aggressiven Expansionspolitik durch Wladimir Putin wurden bemerkt. Applebaum wurde 1964 in Washington D.C. geboren, Kind jüdischer Eltern. Nach ausgedehnten Aufenthalten in Polen lebt sie dort jetzt. Verheiratet mit dem polnischen Außenminister Radosław Sikorski, ist sie Mutter von zwei Söhnen.

Bekannte Werke von Applebaum sind "Gulag" (2003), "Die Eisernen Vorhänge" (2012) und "Die Täuschung der Freiheit" (2021). Ihre Arbeiten, die sich mit der Arbeit autoritärer Machtkonzentration beschäftigen, haben große Beachtung gefunden. 2004 wurde sie mit dem ansehnlichen Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Sie erhielt zuletzt den Carl-von-Ossietzky-Preis 2024 von der Stadt Oldenburg.

Untersuchungen zur Propaganda innerhalb demokratischer Gesellschaften

"Mit ihren tiefgreifenden und ausgedehnten Untersuchungen zur Sowjetunion und Russlands kommunistischen und post-kommunistischen Systemen hat sie Licht auf die Methoden autoritärer Übernahme und Konsolidierung geworfen", heißt es in der Begründung des Vorstandes. "Mit ihrer Forschung zur Schnittstelle von Wirtschaft und Demokratie, sowie den Folgen von Desinformation und Propaganda auf demokratische Gesellschaften, zeigt sie ihre Sensibilität - insbesondere, wenn Demokratien von innen beeinträchtigt werden, durch die Wahlserfolge von Autokraten."

Der Deutsche Verleger- und Buchhändler-Verband, der Verband von Verlegern und Buchhändlern, verleiht den Friedenspreis Personen, die das Konzept des Friedens durch Literatur, Wissenschaft oder Kunst weiterentwickelt haben.

(Quelle: original text)

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