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Nipah-Virus in Südindien: Ratschläge für Reisende

Nipah-Virus in Indien
Medizinisches Personal in Kozhikode im Süden Indiens entnimmt einer Ziege Blutproben, um sie auf das Nipah-Virus zu testen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) berät Reisende nach einem Ausbruch des gefährlichen Nipah-Virus im südindischen Bundesstaat Kerala. Sie sollten sich beispielsweise über mögliche Übertragungswege wie durch Flughunde verunreinigte Früchte und Palmensaft im Klaren sein, schrieb das RKI am Donnerstag in einem Bericht. Sie sollten außerdem den Kontakt mit Krankenhäusern und Patienten vermeiden und die Anordnungen der örtlichen Behörden befolgen. Das RKI schätzt das Risiko, dass Reisende in Kerala dem Virus ausgesetzt oder infiziert werden, derzeit als gering ein. Eine Einschleppung des Virus nach Deutschland sei zwar nicht auszuschließen, derzeit aber „sehr unwahrscheinlich“.

Das Ausbruchsgebiet ist sehr begrenzt, die Fallzahlen gering und es gelten Eindämmungsmaßnahmen, schreibt das RKI. Dem Bericht zufolge wurde die Einreise von Touristen in neun Gemeinden im betroffenen Bezirk Kozhikode verboten. „Auch in anderen Teilen Keralas verlangen die indischen Behörden von Touristen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.“ Wenn Sie nach einem Aufenthalt in einem betroffenen Gebiet verdächtige Symptome entwickeln, müssen Sie zur Bestätigung einen Arzt aufsuchen. Selbst bei einem Virusimport sei eine Ausbreitung des Virus innerhalb Deutschlands unwahrscheinlich, schreibt das RKI.

In Deutschland sind keine Fälle bekannt

Eine Infektion mit dem Virus kann asymptomatisch verlaufen oder leichte Symptome aufweisen. Allerdings sind auch akute Atemwegserkrankungen und tödliche Hirnentzündungen möglich. Es gibt keinen Impfstoff dagegen. „Die Sterblichkeitsrate ist sehr hoch und liegt zwischen 40 und 75 Prozent“, schreibt das RKI. Die Verbreitung des Virus erfolgt vor allem über mit Flughunden kontaminiertes Obst. Die Übertragung kann bei engem Kontakt von Mensch zu Mensch erfolgen, beispielsweise durch Körperflüssigkeiten, aber auch durch Schweine und andere Säugetiere. Bisher wurden Ausbrüche des Nipah-Virus nur in Asien gemeldet. Nach Angaben des RKI wurden in Deutschland keine importierten Fälle festgestellt.

Mit Stand vom 19. September 2023 wurden laut RKI insgesamt sechs Nipah-Fälle, darunter zwei Todesfälle, beim aktuellen Ausbruch im Norden Keralas bestätigt. Dies ist der vierte Nipah-Virus-Ausbruch in Kerala seit der ersten Meldung solcher Infektionen im Jahr 2018.

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