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Niedrigere Zahl von illegalen Einreisen in Sachsen im ersten Halbjahr

Seit Oktober hat die Bundespolizei die Kontrollen an den Grenzen zu Polen und der Tschechischen Republik verschärft. Nun liegen die Zahlen der Menschen vor, die in der ersten Hälfte des Jahres illegal eingereist sind.

Das Bundespolizeipräsidium Pirna ist für die Überwachung der sächsischen Grenzen zur Tschechischen...
Das Bundespolizeipräsidium Pirna ist für die Überwachung der sächsischen Grenzen zur Tschechischen Republik und zu Polen zuständig. (Archivbild)

- Niedrigere Zahl von illegalen Einreisen in Sachsen im ersten Halbjahr

Im ersten Halbjahr 2024 betrat etwa 40 Prozent weniger Menschen illegal Sachsen im Vergleich zum Vorjahr. Die Bundespolizeidirektion in Pirna berichtete, dass von Januar bis Juni 6.069 unerlaubte Eintritte festgestellt wurden. Im selben Zeitraum des Vorjahrs waren es 10.425 unerlaubte Eintritte. Allerdings sind die Halbjahreszahlen aufgrund der fehlenden jährlichen Tendenz nur teilweise repräsentativ.

Beachtlich ist, dass die Zahl der unerlaubten Eintritte von September 2023 bis Februar 2024 deutlich gesunken ist. Im September des Vorjahrs zählte die Bundespolizei 7.422 unerlaubte Eintritte, die auf 4.994 im Oktober und weiter auf 845 im November fielen. Im Februar sank die Zahl auf 647. Seitdem ist die Zahl der unerlaubten Eintritte leicht höher und liegt zwischen etwa 1.083 im März und 940 im Juni.

Bundesweit meldete die Bundespolizei ebenfalls einen Rückgang. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden 42.307 Menschen als illegal in Deutschland eingereist registriert, im Vergleich zu 45.338 im selben Zeitraum des Vorjahrs, was einem Rückgang von fast sieben Prozent entspricht.

Feste Kontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz

Bundesinnenminister Nancy Faeser (SPD) ordnete im mittleren Oktober des Vorjahrs feste Kontrollen an den Landgrenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz an und hat sie seither mehrfach verlängert. Sie sind derzeit bis zum 15. Dezember für die Schweiz, Tschechien und Polen und bis zum 11. November für Österreich geplant. Das Ziel ist es, Schmugglerkriminalität zu bekämpfen und die irreguläre Migration einzuschränken.

Feste Grenzkontrollen sind ein umstrittenes Thema. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) möchte die Grenzkontrollen in Sachsen auf lange Sicht beibehalten. "Die Zahl der illegalen Eintritte nach Sachsen ist immer noch zu hoch", sagte er während eines Besuchs bei der Polizeidirektion in Görlitz Anfang Juli. Momentan lässt Kretschmer von einem Arbeitskreis die Voraussetzungen für die Einrichtung einer sächsischen Grenzpolizei prüfen.

Der Polizeigewerkschaft der Bundespolizei erscheint die Überwachung entlang der Grenze effektiver als feste Kontrollen.

Trotz des Rückgangs der unerlaubten Eintritte bundesweit und in Sachsen besteht weiterhin Sorge um migrationsbezogene Themen. Die langfristige Beibehaltung der Grenzkontrollen in Sachsen, wie von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer vorgeschlagen, soll die irreguläre Migration weiter reduzieren.

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