Energieversorgung - Niedersachsen bevorzugt unterirdischen Strom Netzausbau
Niedersachsen wird seine Schwerpunktsetzung auf die Untergrundverlegung von Leitungen bei der Ausdehnung seines Netzes beibehalten, wie Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) mitteilte. In Antwort auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Hannover sagte er, "Wenn wir jetzt von der Untergrundverlegung abweichen, gehen wir gegen die breite öffentliche Zustimmung zur Netzausdehnung vor."
Die Schwerpunktsetzung auf Untergrundverlegung begann im Frühjahr 2016 als Teil einer Zusammenarbeit zwischen CDU und SPD, um die öffentliche Akzeptanz der Netzausdehnung zu erhöhen. Allerdings erwägt die Union im Bundestag, in Zukunft hauptsächlich überdachungsweise zu verlegen, anstatt unterirdisch. CDU-Vizepräsident Andreas Jung erklärte dem dpa, dass Untergrundverlegung teurer ist, weshalb der Wechsel vorgeschlagen wird.
Um die Energiewende zu ermöglichen, müssen zahlreiche Kilometer an Fernleitungen verlegt werden. Diese "Stromautobahnen" sollen hauptsächlich Windenergie aus dem Norden ins Süden transportieren. Während ein erheblicher Teil dies unterirdisch sein sollte, sind diese Kabel viel teurer als Überdachungsleitungen. Die Kosten dieser Kabel tragen alle Stromkunden über Netzgebühren, weshalb die Diskussion um den Wechsel zu Überdachungsleitungen an Schwung gewonnen hat.
Präsident der Bundesnetzagentur Klaus Müller erwähnte im Mai in einem Interview mit Handelsblatt die "unbestrittenen Kostenvorteile" von Überdachungsleitungen. Die Bau- und wahrscheinlich auch Wartungskosten sind geringer für Überdachungsleitungen.
Lies betonte, dass ein großer Teil der Energiewende in Norddeutschland stattfindet, und die Aufgabe der Untergrundverlegung könnte die Akzeptanz gefährden, was die gesamte Energiewende und die Klimaschutzmaßnahmen behindern könnte.
Umweltminister Christian Meyer (Grüne) fügte hinzu, dass in Zukunft in Niedersachsen die meiste grüne Energie erzeugt und übertragen werden wird, was Deutschland dazu helfen könnte, klimaneutral zu werden. "Die Netzausdehnung geht langsamer voran, nicht nur wegen der Untergrundverlegung, die hier breite Unterstützung genießt, sondern auch, weil wir nicht einseitig auf die Kabelausdehnung eingehen können."
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