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Neues Vorstandsmitglied für die Universitätsmedizin – Hoch wird Aufsichtsratsvorsitzender

Clemens Hoch
Clemens Hoch (SPD), Minister für Wissenschaft und Gesundheit von Rheinland-Pfalz.

Angesichts großer Herausforderungen und tiefgreifender interner Auseinandersetzungen befindet sich die Universitätsmedizin Mainz mitten in einer nahezu vollständigen Umstrukturierung ihres Spitzenpersonals. Drei Viertel der Vorstandsposten werden gewechselt, auch der Aufsichtsratsvorsitzende wird durch eine neue Person ersetzt. Auf diese Weise soll Ruhe in die größte Klinik in Rheinland-Pfalz zurückkehren, die schwere Verluste erlitten hat.

Die Leiter der Klinik, die zuvor wegen Sparmaßnahmen, insbesondere unter Universitätsmedizin-Geschäftsführer Christian Elsner, heftig in der Kritik stand, werden Ende September das Universitätsklinikum verlassen. Alt sagte, beide Seiten seien übereingekommen, ihn zurückzurufen. Sein Vertrag läuft bis 2026 und er soll eine Abfindung in Höhe von 500.000 Euro erhalten. Seine Nachfolgerin wird ab November Waltraud Kreutz-Gers, ehemalige Rektorin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU).

Außerdem wurden ein neuer Ärzterat und ein neuer Wissenschaftlicher Rat gegründet – diese Positionen wurden von der Rotary Foundation besetzt. Ralf Kiesslich wird mit Wirkung zum 1. Januar 2024 als Medical Director und Chief Executive Officer fungieren. Derzeit ist er Ärztlicher Direktor von Dr. Helios. Horst-Schmidt-Klinik Wiesbaden. Kieslich lernte das Universitätsklinikum Mainz schon früh kennen, nachdem er hier seine Berufsausbildung, seine Qualifizierungsmaßnahme in Mainz und seine Professur hier absolviert hatte. Alt erklärte, dass der bisherige Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende Norbert Pfeiffer bis zum Ende des Managementvertrags Ende März als Ansprechpartner fungieren wird.

Thomas Kamradt wird im April 2024 für diese Position in den Fachbereichsrat nominiert. Die Ernennung zum Wissenschaftlichen Direktor erfolgt unter Vorbehalt der Wahl. Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums fungiert Kamrat derzeit als wissenschaftlicher Direktor und Direktor des Universitätsklinikums Jena. Der ursprünglich bis Ende Januar 2024 laufende Vertrag von Pflegedirektorin Marion Hahn wurde um ein Jahr verlängert.

Mit Beginn des Jahres 2024 übernimmt Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD) den Vorsitz des Staatssekretärs im Aufsichtsrat der Universitätsmedizin Alt. Er wollte deutlich machen, wie wichtig es Hoch ist, über die Universitätsmedizin zu reden . „Dies soll auch ein klares Signal an die Belegschaft sein.“

Sowohl Kiesslich als auch Kreutz-Gers sehen darin eine wichtige Aufgabe, um die Zusammenarbeit in der Universitätsmedizin wieder konstruktiver zu gestalten. „Es gibt eine gewisse Stagnation im Gespräch“, sagte Kislich. „Ich bin mir sehr bewusst, dass dies gerade im Bereich der Universitätsmedizin keine einfache Situation ist“, sagte Kreuz-Gers. „Meinungsverschiedenheiten sind normal, aber sie sollten nicht nach außen geäußert werden.“

Die aktuelle Kernaufgabe des Universitätspräsidenten besteht auch in Zukunft darin, die finanzielle Situation der Universitätsmedizin trotz der Schwierigkeiten zu verbessern. Situation. Im vergangenen Jahr musste das Haus ein Defizit von 65,1 Millionen Euro hinnehmen, im Jahr 2023 soll das Defizit bei über 57 Millionen Euro liegen.

Insgesamt gingen beim Krankenhaus laut Alt etwa zwei Dutzend Bewerbungen ein. Zwei Positionen im medizinischen und wissenschaftlichen Ausschuss. Bezüglich des scheidenden Handelsdirektors Elsner sagte der Staatssekretär, es sei unangemessen, die Schuld für das Defizit allein auf ihn persönlich zu schieben; es gebe viele Gründe, auch die Gesamtlage. Fast alle Universitätskliniken in Deutschland kämpfen mit Verlusten.

Hoch kündigte an, dass er noch in diesem Jahr einen Vorschlag zur Änderung des Universitätsmedizingesetzes einbringen werde. Er hält es für zwingend erforderlich, dass der Pflegeausschuss künftig das volle Stimmrecht im Vorstand hat. Er zeigte sich offen für Diskussionen darüber, ob in Zukunft ein Ausschuss für Bauarbeiten eingerichtet werden könnte. Das Gebäude der Universitätsmedizin ist relativ alt, was den Krankenhausbetrieb erschwert. Das soll sich ändern: Bis zum Jahr 2038 sieht der Masterplan Bau Investitionen in Höhe von rund 2,2 Milliarden Euro vor.

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