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Nestlé will Preise anziehen - Experte: Inflation bleibt hoch

Nestle
Jahreszahlen für 2022 legt Nestlé am 16. Februar vor.

Produkte des Schweizer Nahrungsmittelriesen Nestlé dürften erneut teurer werden. «Wir haben die für uns anfallenden Mehrkosten noch nicht vollständig weitergegeben. Es wird daher weitere Preissteigerungen geben», sagte Konzernchef Mark Schneider der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» («FAS»).

«Auch wenn die Teuerung nicht mehr so hoch ist wie 2022, besteht für uns, aufs volle Jahr gesehen, noch ein Aufholbedarf», erklärte Schneider die anstehenden Preisaufschläge trotz einer sich leicht abschwächenden Inflation. Die Höhe der Preissteigerungen hänge unter anderem davon ab, wie sich Arbeits- und Energiekosten entwickeln.

Ende 2022 hatte die Inflation etwas an Tempo verloren, im Gesamtjahr aber ein Rekordhoch erreicht. Der Chef der größten deutschen Landesbank glaubt, dass der Kampf gegen die steigenden Preise noch lange anhält. Die Inflation werde sinken, die Frage sei aber, ob sie auf ein normales Niveau in Richtung zwei Prozent zurückgehe, sagte der Chef der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Rainer Neske, der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten». «Das wird länger dauern, und ich hoffe, dass die Europäische Zentralbank den Atem hat, hier lange gegenzuhalten.»

Nestlé zieht nicht zum ersten Mal die Preise an

Derzeit sehe er viele inflationstreibende Tendenzen: Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und China seien schwierig, Unternehmen überdächten daher ihre Geschäfte in China. «Andernorts zu produzieren, wird aber in vielen Fällen teurer sein.» Außerdem werde darüber geredet, die Lieferketten anpassungsfähiger zu machen. Dafür brauche es aber etwa größere Lagerhallen. Auch der Fachkräftemangel sei ein Kostentreiber. «Deshalb glaube ich, dass wir den Inflationskampf noch lange führen müssen.»

Nestlé zieht nicht zum ersten Mal die Preise an: In den ersten drei Quartalen des Vorjahres setzte Nestlé weltweit 69,1 Milliarden Franken (70,4 Mrd Euro) um. Aus eigener Kraft, also Zukäufe und Wechselkurseffekte herausgerechnet, betrug das Umsatzplus 8,5 Prozent – das lag auch an Preiserhöhungen. Die Preise schraubte der Konzern im Schnitt um 7,5 Prozent hoch, dazu kamen Mengensteigerungen von 1,0 Prozent, wie Nestlé im Oktober mitteilte. Jahreszahlen für 2022 legt der Konzern am 16. Februar vor.

Auf die Frage, ob Nestlé die Situation ausnutze, um die Marge zu erhöhen, sagte Schneider: «Das stimmt nicht. Wir sind nicht der Verursacher dieser Inflation, wir sind von ihr getroffen wie jeder Konsument auch.»

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