Die rechtsextreme Eisenacher Gruppe «Knockout 51» soll Kontakt mit einem Bundeswehrsoldaten gehabt haben. Das geht aus der Antwort des Bundesjustizministeriums auf eine Anfrage mehrerer Abgeordneter der Bundestagsfraktion Die Linke hervor. «Nach gegenwärtigem Sachstand weist ein aktiver Bundeswehrsoldat Bezüge zur Gruppierung «Knockout 51» auf», heißt es in der Antwort des Ministeriums, die der dpa vorliegt. Zuerst hatte MDR Thüringen darüber berichtet.
Die Extremismus-Expertin der Bundestagsfraktion der Linken, Martina Renner, sagte dem MDR, der aktive Bundeswehrsoldat sei neben Kontakten der Gruppe in die Eisenacher Polizei die zweite Verbindung in Sicherheitskreise. Die Gefahr, die davon ausgehe, «kann nicht hoch genug eingeschätzt werden», sagte Renner dem Sender.
Die mutmaßlichen Mitglieder der Eisenacher Neonazi-Gruppe hatten laut Antwort der Bundesregierung eine Vielzahl von Waffen. «Bei den Durchsuchungsmaßnahmen wurden Hieb-, Schlag- und Stichwaffen, ein Compound-Bogen mit Pfeilen, Schusswaffen, 285 Stück Schreckschussmunition, eine nicht näher bestimmte Anzahl an Softairmunition sowie Ausrüstung und Materialien der 3D-Druck-Technik, Anleitungen für 3D-gedruckte Waffen und 3D-gedruckte Waffenteile gefunden», heißt es in der Antwort des Ministeriums.
Dass neben 3D-Technik und Anleitungen auch bereits gedruckte 3D-Waffenteile gefunden wurden, zeige, dass die Gruppe in ihrem Vorgehen in einer Reihe mit anderen Rechtsterror-Bestrebungen stehe, sagte Renner dem MDR. Auch bei dem rechtsterroristischen Anschlag von Halle im Jahr 2019 seien 3D-gedruckte Komponenten bei eingesetzten Waffen genutzt worden.
Ein Prozess gegen vier mutmaßliche Mitglieder der rechtsextremen Gruppe «Knockout 51» läuft vor dem Thüringer Oberlandesgericht in Jena. Der Generalbundesanwalt wirft den Thüringer Rechtsextremisten im Alter zwischen 21 und 25 Jahren vor, schwerste Straftaten vorbereitet zu haben. Die Gruppe soll spätestens ab April 2021 auf Körperverletzungen und die Tötung von Angreifern aus dem linksextremen Lager ausgerichtet gewesen sein, wie der Vertreter des Generalbundesanwalts bei der Verlesung der Anklage gesagt hatte.