Nahost-Konflikt: Medienaufsicht beobachtet Welle des Online-Hasses
Medienwächter beobachten eine Welle von Hass und Hetze im Internet nach den Angriffen der Hamas auf Israel. „Was wir hier seit den Hamas-Angriffen erleben, ist sehr ernst“, berichtete Tobias Schmid, Leiter der Landesmedienanstalt NRW, am Donnerstagabend in Düsseldorf. Innerhalb von vier Wochen hat Deutschland mithilfe künstlicher Intelligenz 570 potenzielle Kriminalfälle identifiziert und an die Europäische Kommission gemeldet.
Seit der Einführung der KI-Software Kivi vor zwei Jahren hat das Programm mehr als 40.000 potenzielle Verstöße im Internet identifiziert. KI kann mehr als 10.000 Beiträge pro Tag auswerten und Anwälte zur weiteren Prüfung empfehlen. Die Fälle werden über eine digitale Schnittstelle an das Bundeskriminalamt weitergeleitet und in etwa der Hälfte der Fälle werden Ermittlungen eingeleitet.
„Das BKA hat mehr als 200 Beamte im Einsatz“, sagte er. Schmid. Innerhalb von 14 Tagen werden die Täter identifiziert und die Strafverfolgung eingeleitet.
NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU) sagte, NRW stehe bei der Verfolgung von Hass- und Volksverhetzungen an vorderster Front. „Es ist wichtig, dass wir hier effektiv sind, damit die Menschen, die dort Müll verstreuen, merken, dass ihnen auf die Füße getreten wird.“ Zur russischen Plattform VK sagte Liminsky, man arbeite „mit einem nahezu ungeregelten Umgang mit Verleumdern.“
Die Beiträge waren vor allem antisemitisch, berührten aber auch Antisemitismus, sagen Experten der Landesmedienanstalt. Anti-muslimische Inhalte. Hassreden, Verletzungen der Menschenwürde und Desinformation werden aufgezeichnet und der Europäischen Kommission gemeldet. Gleichzeitig werden Social-Media-Plattformen verpflichtet, illegale Inhalte zu entfernen.
Während die meisten potenziell kriminellen Inhalte bisher auf VK und Telegram entdeckt wurden, berichtete Laura Braam, Leiterin des Aufsichtsteams der Social-Media-Plattform, dass dieser Schritt sehr wirkungsvoll sei.
Die Landesmedienanstalt NRW koordiniert für die Europäische Kommission die Überwachung von 14 Landesmedienanstalten bundes- und europaweit.
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Quelle: www.dpa.com