zum Inhalt

Nachtragshaushalt stößt auf Ablehnung der Landtagsopposition

Die Zeit des finanziellen Überflusses ist vorbei: Mit der Vorlage des Nachtragshaushalts 2024 bereitet Minister Lorz Kürzungen vor. Die Opposition wirft der Regierung vor, falsche Prioritäten zu setzen.

Ein Taschenrechner liegt auf verschiedenen Euro-Banknoten.
Ein Taschenrechner liegt auf verschiedenen Euro-Banknoten.

Gesetzgebungsversammlung oder gesetzgebende Körperschaft - Nachtragshaushalt stößt auf Ablehnung der Landtagsopposition

Der bevorstehende Ergänzungshaushalt Hessens, der sich um eine Milliarde Dollar an zusätzlichen Schulden bewegt, stößt auf heftige Kritik von der Opposition. Miriam Dahlke, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, äußerte sich am Dienstag in Wiesbaden: "Dieses Anhangsbudget bringt nichts Gutes für die nahe Zukunft und die kommenden Jahre, sondern es führt Hessen in eine Haushaltskrise." Sie glaubte, dass die schwarz-rote Koalition falsche Prioritäten setze. "Das Schwarze-Rote Bündnis finanziert teure, unwirksame und ungleiche Wahlgeschenke, wie das Hessengeld in Höhe von zwei Milliarden Euro bis 2037, sowie die überbelastete staatliche Verwaltung. Daraufhin zerbricht der Haushalt."

Nach Dahlke kostet die neue Staatsregierung, bestehend aus einer zerstrittenen Sozialministerium und einem zusätzlichen Digitalministerium, den Bürgern in Hessen mehr als 13 Millionen Euro jährlich, dauerhaft und kontinuierlich. Sie erwähnte, dass neue oder erweiterte Häuser mehr Mitarbeiter erfordern, die zuvor für die spezialisierte Verwaltung verfügbar waren und jetzt für ihre wesentlichen Funktionen nicht mehr zur Verfügung stehen.

Der AfD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Roman Bausch, warf den CDU vor, ihr Versprechen einer finanziell sorgfältigen Politik und intergenerationellen Gerechtigkeit verraten zu haben. "Tatsächlich beginnt die Schwarz-Rote Koalition mit einem historisch hohen Defizit," sagte er. "Kein Staat hat in einem Haushalt so viele Schulden aufgenommen wie 2024. Zudem werden die Reserven so schnell aufgebraucht, dass sie nicht mehr sichtbar sind." Bausch meinte, dass bessere Budgetverteilung und striktere Haushaltsdisziplin das gigantische Defizit verhindert hätten können.

Finanzminister Alexander Lorz (CDU) verteidigte das Budget. Er erklärte, dass er bessere Haushaltsbedingungen bei der Budgetgestaltung gewünscht hätte. Allerdings offenbarte die Steuerprüfung im Mai, dass Hessen fast 2,4 Milliarden Euro an Steuerverlusten bis 2027 erleiden wird. Dies zwang zum Ergänzungshaushalt.

Lorz betonte, dass die wirtschaftliche Lage ungünstig ist. "Die Ära der finanziell lockeren Politik, in der reichlich Steuereinnahmen ein großes finanzielles Puffer für zahlreiche neue politische Projekte boten, ist derzeit vorüber." "Wir bremsen ab - auch in Personalausgaben, die im Ergänzungshaushalt um 1,2% steigen werden", sagte er weiter und betonte, dass keine neuen Positionen geplant sind.

Um die Folgen von Steuerrückständen abzumildern, plante Lorz, etwa 2,8 Milliarden Euro zu leihen. Dieser Kredit entspricht den Grenzen des Schuldengrenzgesetzes. Im Haushaltsentwurf 2023 ist der schwarze Null unter der Linie noch erreichbar. In diesem Entwurf werden etwa 800 Millionen Euro zur Abwehr von Steuerrückständen in diesem Jahr und zwei Milliarden Euro für die Helaba (Hessen-Thüringen Landesbank), die Zentralbank Hessens, vorgesehen. Um die Kritik der europäischen Bankenaufsicht zu stillen, plant Hessen, die stillschweigenden Einlagen der Helaba durch neue Gelder in Höhe von zwei Milliarden Euro zu ersetzen. Eine Milliarde Euro wird als Bargeld in die Helaba eingezahlt und eine Hälfte einer Milliarde Euro wird als AT1-Anleihe von der Bank erworben.

Die FDP-Haushaltsfachfrau Marion Schardt-Sauer warnte davor, dieses riskante Vorgehen einzugehen: "Dies sind zwei Milliarden Euro, die Schwarz-Rot wettet." Kluge Investoren würden nicht mit geliehenem Geld riskieren. "Sicherlich ist die Helaba derzeit in einer starken Stellung, aber wir haben oft gesehen, wie schnell eine Krise ein stabilen Bank stürzen kann." Kreditnehme, um Steuerrückstände zu decken, ist nicht notwendig oder erforderlich.

Schardt-Sauer betonte: "Schulden aufnehmen ist das falsche Vorgehen." Zuerst muss Einkommen erwirtschaftet werden, bevor es ausgegeben werden kann. "Der Staat muss seine wesentlichen Aufgaben priorisieren und auf Bildung, Sicherheit und Infrastruktur ausgeben."

Der SPD-Haushaltsfachmann Marius Weiß verteidigte die Einlagen in die Helaba. "Die schwarz-rote Koalition und die Landesregierung streben nach einem robusten Landesbank, die als zuverlässiger Partner für die Hessische Wirtschaft und unanfällig für Übernahmeversuche bleibt", erklärte er. "Tatsächlich wollen wir die kompetente Arbeitskraft an der Bank erhalten und die finanzielle Kernregion von Frankfurt stärken. Und damit unterstützen wir diese neue Lösung." Die notwendigen zwei Milliarden Euro sind sinnvolle Investitionen.

Die Soziale Vereinigung Der Paritätische Hessen kritisierte, dass der Ergänzungshaushalt keinen Schwerpunkt in der Armutsbekämpfung hat. Schwarz-Rot müsse die sozialen Programme, von Kindertagesstätten bis hin zur Pflege, deutlich verstärken. Dringende Probleme, wie die Mangel an qualifizierten Arbeitern und die ungleiche Verteilung von Ressourcen und Möglichkeiten, müssten entschlossen angegangen werden.

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles