Haushalts- und Wirtschaftsfragen. - Nach wie vor hohes Aufkommen an unbearbeiteten Steuererklärungen
Die Finanzämter in Brandenburg kämpfen, die steigende Menge an unbearbeiteten Steuererklärungen von Angestellten und Selbstständigen aufzuhalten. Obwohl es seit letztem Jahr eine leichte Verbesserung der Bearbeitungszeit gegeben hat, dauert es noch mehrere Monate, bis Steuerbescheide ausgestellt werden.
Aus den Angaben des Finanzministeriums in Potsdam ergibt sich, dass es im Jahr 2016 von 896.000 Fällen 1.06 Millionen Fälle im Folgejahr gab, was für die derzeitige Ansammlung unbearbeiteter Steuererklärungen verantwortlich ist. Diese Anzahl betrug etwa 122.000 im Jahr 2021 und hat sich seitdem auf hohem Niveau gehalten.
Die Daten des Finanzministeriums zeigen, dass es im Jahr 2022 durchschnittlich 47,2 Tage dauerte, eine Steuererklärung eines Angestellten zu bearbeiten, im Vergleich zu 53,9 Tagen im Jahr 2019. Allerdings ist dies deutlich langsamer als die 40 Tage, die im Jahr 2020 benötigt wurden. Im Gegensatz dazu verbesserte sich die Bearbeitungszeit im Gewerbebereich von 81,2 Tagen auf 74,1 Tage im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2020 benötigte man nur noch 46 Tage, um diese Erklärungen zu bearbeiten. Das Ministerium teilte diese Informationen im April mit den Medien, um die Besorgnisse der Linksfraktion über den Zustand der Steuerverwaltung in Brandenburg zu stillen.
Der Anstieg unbearbeiteter Steuererklärungen wird auf gesetzliche Änderungen ab dem Steuerjahr 2018 und Sonderregelungen wegen der Corona-Pandemie im Jahr 2019 zurückgeführt. Zudem mussten die Mitarbeiter in den Finanzämtern mit Steuermaßnahmen um die Pandemie und die Energiekrise infolge des Krieges in der Ukraine umgehen.
Am Ende des April 2024 behauptete das Finanzministerium, dass die Anzahl der unbearbeiteten Steuererklärungen von etwa 120.300 Ende 2023 auf etwa 54.750 gesunken sei. Gleichzeitig kamen 91.800 neue Erklärungen hinzu.
Kretschmer glaubt, dass die Zahlen des Ministeriums auf eine überlastete Steuerverwaltung in Brandenburg hinweisen. Finanzministerin Katrin Lange (SPD) forderte ihn auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Backlog von unbearbeiteten Steuererklärungen schnell zu bearbeiten, da die langen Wartezeiten für Haushalte, die auf Rückerstattungen warteten, belastend seien.
Finanzministerin Lange gestand im August des Vorjahres ein, dass ein Mangel an Personal teilweise für die große Anzahl an unbearbeiteten Steuererklärungen verantwortlich ist. Von 2006 bis 2009 wurden in den Finanzämtern keine Mitarbeiter ausgebildet. Nur im Jahr 2020 wurde die Ausbildung dramatisch erhöht. Obwohl es zusätzliche Überstunden gab, waren es im letzten Jahr 3.230 Mitarbeiter in den Finanzämtern, dieselbe Zahl wie 2016.
Lesen Sie auch:
- Arrangement sorgt für Aufsehen: Rheinmetall wird Geldgeber des BVB
- Xhaka führt Leverkusen mit zwei Toren zum Triumph im Pokalwettbewerb.
- Wirbelsturm "Zoltan" im Norden: Der Bahnverkehr ist weiterhin beeinträchtigt
- Die Politiker hoffen auf einen Erfolg, wenn der Präsident zu Besuch kommt und auf der EM eine bierbezogene Ankündigung gemacht wird.